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Der Sonnewirt<br />
Zwei junge Burschen stahlen dem Sonnewirt oben im Weingarten, im-<br />
merfort von <strong>seine</strong>n Birnen. Der Sonnewirt wollte gerne wissen, wer das<br />
ist <strong>und</strong> setzte sich bei Vollmond unter den Birnbaum. Als die zwei wie-<br />
der kamen, sahen sie von weitem schon den Sonnewirt unter dem Baum<br />
sitzen. Ärgerlich überlegten sie, wie man den Mann darunter wegbrin-<br />
gen könnte. Gleich auch fand sich die Lösung, indem sie sich an den<br />
Enden des Ackers verteilten. Der erste an dem einen Ende schrie durch<br />
die Nacht gedehnt: ,,U—h—u" <strong>und</strong> der am andern antwortete gedehnt:<br />
„Wer bist d—u—u?" Der erste schrie: ,,Ich bin der Deifel" <strong>und</strong> die an-<br />
dere Stimme rief zurück: ,,Wo kommen wir zusammen?" Der erste schrie<br />
wieder: „Unter dem Sonnewirt sein Birnbaum!" Als der Sonnewirt das<br />
hörte, glaubte er an unheimliche Geister <strong>und</strong> nahm vor Angst Reißaus<br />
den Berg hinunter. In der Wirtsstube erzählte er weit <strong>und</strong> breit, daß es<br />
da oben nicht ganz geheuer sei <strong>und</strong> ein anderer meinte: „Sicher gehn da<br />
ein paar Verwunschene um, ich hab's au schu erlebt!"<br />
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