Gamification Innovation - Enterprise Gamification
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Grundlagen der menschlichen Motivation und des Konsumentenverhaltens<br />
teuer. Des Weiteren sprechen die drei oberen Bereiche stärker individuelle Ziele an,<br />
während in den unteren Bereichen die „Wir“ – Gefühle wie Kooperation und Gemeinschaft<br />
tendenziell stärker vertreten sind.<br />
Die Betrachtung impliziter Motivationsmuster erlaubt einerseits, ein besseres Verständnis<br />
über die Art der Handlungsmotivation zu erhalten, und darüber hinaus geben<br />
sie Richtlinien für die praktische Umsetzung vor. 77 Vorgehensweisen, um im Rahmen<br />
von <strong>Gamification</strong> Nutzer nicht nur zu motivieren, sondern auch die Belohnungsprofilen<br />
anzusprechen, die zur Marke passen, werden in Kapitel 3.8 untersucht. Schließlich soll<br />
die angestrebte Verhaltensänderung die Marke stärken und als authentisch wahrgenommen<br />
werden.<br />
2.2 Verhaltenswissenschaftliche Ansätze und Verhaltensänderung<br />
2.2.1 Implikationen moderner Verhaltensökonomie<br />
Da die bisher besprochene Motivation, nicht zwingend zu realisiertem Verhalten führt,<br />
soll nachfolgend das Verhalten auf einer abstrakteren Ebene vorgestellt werden.<br />
Das ökonomische Standardmodell geht von folgender Annahme des Konsumentenverhaltens<br />
aus: Individuen treffen Entscheidungen, um ihren Nutzen zu maximieren, und<br />
verarbeiten die zur Verfügung stehenden Informationen adäquat. Ihre Präferenzen sind<br />
zeitlich konsistent und unabhängig von den Rahmenbedingungen der Entscheidung. 78<br />
Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass diese Annahme in vielen Fällen nicht dazu<br />
dient, Verhalten zu erklären oder adäquat vorherzusagen.<br />
Die Verhaltensökonomie versucht, die Defizite der Wirtschaftswissenschaften auf dem<br />
Gebiet der Verhaltenslehre auszugleichen. Dies hat höchste Relevanz, da das Unterbewusstsein<br />
für 70 bis 80% der Kaufentscheidungen verantwortlich ist und nur 5% der<br />
Wahrnehmung vom Bewusstsein verarbeitet werden. 79 Um menschliches Verhalten zu<br />
verstehen und zu verändern, ist demnach auch die Kenntnis über unbewusst ablaufende<br />
Prozesse sowie ein Verständnis der Verhaltensabweichungen vom ökonomischen<br />
Standardmodell notwendig.<br />
77 Scheier, Held 2009, S. 145 ff.<br />
78 Vigna 2009<br />
79 Zaltman 2003<br />
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