Lutetia Stubbs - Matthias Czarnetzki

wünschte sich, dass sie etwas mehr für die gebundene
Ausgabe bezahlt hätte.
Das Telefon klingelte um drei Uhr morgens. Murdok wäre
erbost gewesen, wenn er diesen Anruf nicht gerade erwartet
hätte.
≫Ja≪, murmelte er in den Hörer.
≫OK, ich mach’s≪, hörte er Brendas Stimme, ≫aber ich
stelle Bedingungen. Ich will wissen, was los ist.≪ Murdok
überlegte kurz. Es war zu spät, um sich eine gute Geschichte
einfallen zu lassen.
≫Beim nächsten Treffen im Club...≪
≫Jetzt! Auf der Stelle.≪ Murdok seufzte. Er kannte
Brenda schon seit Jahren und er vertraute ihr. Aber eben
nicht in allen Dingen. Und wenn Amanda herausbekommen
würde - und das würde sie - das er Brenda ins Vertrauen
gezogen hatte... ihm schauderte vor dem Zorn der alten
Dame.
≫Also nicht≪, unterbrach Brenda seine Überlegungen.
≫Gut, dann vergessen wir es.≪
≫Halt nein! Schon in Ordnung, ich muss mich nur etwas
sammeln.≪ Murdok atmete noch einmal tief durch. ≫Gut
dann: im Keller der Burg ist ein Geheimversteck in dem
einige brisante Unterlagen liegen. Vor allem ein kompromittierender
Ehering.≪ Schonungslos ehrlich. Zweifellos.
≫Ein kompromittierender Ehering? Das interessiert doch
keinen. Und sie schon gar nicht.≪
≫In diesem Fall≪ - Murdock gab sich alle Mühe, möglichst
zerknirscht zu klingen - ≫ist es etwas anderes.≪
≫Tatsächlich.≪ Brenda klang milder. Murdok hatte
den richtigen Punkt getroffen. ≫Gut, der Rest hat Zeit
bis zum nächsten Treffen.≪ Danach hörte Murdok nur
noch das Freizeichen im Telefon. Er war über Brendas
Gutgläubigkeit erstaunt. Dass es so leicht war, Brenda
auf eine falsche Fährte zu locken, hatte er sich nicht
vorgestellt. Er wusste nicht, dass seine Geschichte zufällig
auf die passte, die Homestetter Brenda schon erzählt hatte
und schrieb er sich den Erfolg seinem Charme und seiner
Überzeugungskraft zu. Er lächelte, als er sich zurück zum
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