Lutetia Stubbs - Matthias Czarnetzki

≫Stimmt genau.≪
≫Womit?≪ Inga holte scharf Luft.
≫Würde dir nichts nützen. Was wir haben, nützt nur uns.
Du musst deine eigene Versicherung schaffen.≪
≫Aber wir können dir ein klein wenig dabei helfen.≪
≫Nicht in der nächsten Woche Barbara. Wir sind in
Paris.≪
≫Der Außenminister?≪
≫Ja, der.≪
≫Steht auf Fesselspiele. Wir müssen immer diese gusseisernen
Ketten mitschleppen, aber was tut man nicht
alles. Seine Frau backt diesen wunderbaren Pflaumenkuchen.≪
Ihre bildliche Vorstellungskraft arbeitete präzise
und schnell. Lutetia konnte nichts dagegen tun - es war
wirklich höchste Zeit zu gehen.
≫Versuch am Leben zu bleiben.≪
≫Und komm mal wieder zum Tee vorbei!≪
≫Und es wäre besser, wenn du niemandem von unserem
Plausch erzählst.≪
An der frischen Luft schwankte Lutetia. Der Schuss im
Tee war stärker gewesen, als sie vermutet hatte, doch
er beeinflusste nur ihr Gleichgewicht - nicht ihr Denken.
Wenn die McDuffs wirklich so gefährlich waren, wie die
Schwestern behaupteten - und nach dem, was George
erzählt hatte, zweifelte sie keinen Augenblick daran -
dann war sie nicht die erste auf der Abschussliste. Und
wenn es schon frühere Opfer gab, dann gab es auch
Spuren. Ihr fiel ein Gespräch ein, das sie vor langer Zeit
gehört hatte. Marx’ Freunde stachen nicht durch besondere
Cleverness hervor, aber dieser eine könnte nützlich
sein. Mittlerweile sollte er auch schon wieder laufen können.
Murdok McDuff stand am Fenster seines Büros und beobachtete
den Marktplatz, als Lutetia in seinem Blickfeld
auftauchte. Unwillkürlich überlief ihn ein Schauer. Aber
warum? Sie hatte nichts in der Hand. Da war die kleine
Goldmünze, die mal ein Ring gewesen war und die nun in
der Spendenbüchse der Wohlfahrt klapperte. Und niemand
würde die Überreste des Skeletts finden und beweisen
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