Lutetia Stubbs - Matthias Czarnetzki

einen längeren Vortrag über die verschwindende Sicherheit
in Borough ein. ≫Ja. Als sie das letzte Mal aus ihrem
Hausfrauenklub wiederkam, fehlte eins. Aber sie war sich
nicht sicher, ob ihre Spucke nicht mehr gut genug hält.≪
≫Ich wage kaum, mir dass bildlich vorzustellen≪, murmelte
Murdok. Eine Menge Gedanken gingen durch seinen
Kopf und die wenigsten hatten mit Wilbur zu tun. Sein
Bruder bemerkte dass.
≫Ich will, dass du die Stubbsgöre aus dem Verkehr ziehst.
Einbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, vorsätzliche
schwere Körperverletzung - das volle Programm.
Ich will, dass sie von der Bildfläche verschwindet. Für
immer.≪ Murdok schnaubte unwillig.
≫Bei der müssen wir uns was Besseres einfallen lassen.≪
≫Falls du es vergessen hast≪, zischte Wilbur. ≫Ich bin
immer noch der Bürgermeister! Und was du eben bekommen
hast, war ein Befehl!≪ Die unverhohlene Wut in der
Stimme seines Bruders war für Murdok neu. Wahrscheinlich
hat ihm die Kleine zu kräftig in die Eier getreten.
≫Zu Befehl≪, blaffte Murdok und stand auf.
≫Bleib doch noch da! Ich bin dein Bruder! Ich liege im
Sterben! Hast du kein Familiengefühl?≪
≫Ich habe gerade von meinem Bürgermeister einen
dringenden Befehl bekommen. Da kann ich leider nichts
machen.≪ Murdok war nicht der Mann, der sich rumscheuchen
ließ. Wilbur musste langsam lernen, dass nicht alles
nach seiner Pfeife tanzte. Außerdem war Murdok immer
noch müde und wünschte sich zurück in sein Bett. Davon
würde ihn jetzt auch nichts mehr fernhalten. Murdok
hörte, wie Wilbur ihm noch ein paar flehentliche Worte
nachrief, die aber im allgemeinen Geräusch untergingen.
Kaum hatte er das Zimmer verlassen, hörte er die Klingel
der Nachtschwester summen, der er gleich darauf im Flur
begegnete. Ihrem Gesichtsausdruck nach würde Wilbur
gleich bereuen, ihre Aufmerksamkeit erregt zu haben.
Was hatte die Stubbs im Rathaus gewollt? Sie hatte
zweifellos einen Plan gehabt, sonst wäre sie nicht in
weniger als fünf Minuten wieder draußen gewesen. Und
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