NEI LEIT - NEI LÉISUNGEN
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Das luxemburgische Sozialsystem zeichnet sich dadurch aus, dass alle in Luxemburg<br />
wohnhaften Menschen im Prinzip sozialversichert sein müssen, wobei nicht berufstätige<br />
Ehepartner oder -partnerinnen - es handelt sich größtenteils um Frauen - sowie Kinder,<br />
Studenten und Studentinnen bei dem berufstätigen Elternteil mitversichert sind. Nun<br />
haben die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gezeigt, dass die Ernährerfamilie, die<br />
diesem Sozialmodell zugrunde lag, für die Mitversicherten heute einen nur ungenügenden<br />
Versicherungsschutz bietet. Aus diesem Grunde fordern DÉI GRÉNG die obligatorische,<br />
eigenständige Sozialversicherung aller erwachsenen Einwohner und Einwohnerinnen<br />
Luxemburgs, auch jener, die kein eigenes Erwerbseinkommen haben. Auf diese<br />
Weise wäre gewährleistet, wenn zudem Bildungs- und Weiterbildungszeiten sowie Kindererziehungszeiten<br />
vollständig angerechnet würden, dass langfristig alle Menschen<br />
über eine vollständige Versicherungskarriere verfügen würden. Somit könnten wenigstens<br />
für die Zukunft Härtefälle, wie sie sich heute aufgrund von Scheidungssituationen<br />
ergeben, vermieden werden.<br />
Individuelle<br />
Versicherungsrechte<br />
einführen<br />
Im vergangenen Jahr wurde die ständig wachsende Zahl der Invalidenrenten sowohl im<br />
Arbeiterregime als im Privatbeamtenregime zum Politikum. Das Durchschnittsalter, in<br />
dem eine Invalidenrente zugesprochen wird, ist zwischen 1960 und 1995 um rund 4<br />
Jahre gefallen. DÉI GRÉNG sind der Meinung, dass man diesbezüglich den veränderten<br />
Arbeitsverhältnissen, in denen Stress, Arbeitsintensität und zusätzlich der durch drohende<br />
Arbeitslosigkeit bedingte Druck massiv zugenommen haben, Rechnung tragen muss.<br />
DÉI GRÉNG fordern deshalb, auch in diesem Zusammenhang, im Interesse der Gesundheit<br />
der berufstätigen Bevölkerung, die längst überfällige Reduzierung der Lebensarbeitszeit,<br />
also eine Reduzierung der Wochen- oder Jahresarbeitszeit, da nur auf diese<br />
Weise die Zahl der durch Invalididität aus dem Arbeitsprozess ausgekoppelten Menschen<br />
gesenkt werden kann: mehr Lebensqualität schon in jungen Jahren und die Förderung<br />
der Gesundheit während des ganzen Berufslebens würden sicherlich zu erheblichen Einsparungen<br />
in diesem Bereich führen.<br />
Arbeitszeitverkürzung<br />
als Mittel gegen hohe<br />
Invaliditätsraten<br />
Die Gewährleistung einer solidarischen Altersvorsorge - und insbesondere die Absicherung<br />
gegen Altersarmut – ist eine der entscheidenden Aufgaben der Sozialpolitik. Die<br />
gesetzliche Rentenversicherung und der Generationenvertrag werden in Zukunft aus<br />
dem Gleichgewicht geraten, weil die demographische Entwicklung bei gleicher Beschäftigung<br />
zu einer Abnahme der Beitragszahler und -zahlerinnen und zu einer Zunahme der<br />
Rentner und Rentnerinnen führen wird.<br />
Existenzsicherung<br />
im Alter für alle<br />
Gleichzeitig sind schon heute viele Renten, insbesondere von Frauen, zum Leben nicht<br />
ausreichend. Auf der anderen Seite kann von der jungen Generation nicht verlangt werden,<br />
steigende Beiträge für die heutigen RentnerInnen aufzubringen, wenn fraglich ist,<br />
ob sich Rentenansprüche später überhaupt noch realisieren lassen. Wir wollen daher das