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NEI LEIT - NEI LÉISUNGEN

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Listen (verbindliche Festlegung der Reihenfolge der Kandidaturen durch die Parteien)<br />

und der obligatorischen Quotierung der Wahllisten im Reißverschlusssystem.<br />

Unabhängig von der Einführung eines neuen Wahlsystems ist die Listenquotierung ein<br />

effizienter Schritt, um die paritätische Teilhabe der Frauen an der Ausführung der Macht<br />

voranzutreiben. Darüberhinaus fordern DÉI GRÉNG jedoch die Einführung der Parität,<br />

also die paritätische Aufteilung der Sitze, in allen öffentlichen Beratungsorganen, den<br />

Berufskammern, dem Staatsrat und den interministeriellen Komitees. Eine paritätische<br />

Aufteilung der Sitze macht die Listenquotierung nicht überflüssig, im Gegenteil, nur auf<br />

diese Weise kann ein genügend großer Pool an Kandidatinnen als unerlässliche Basis für<br />

die Verwirklichung der Parität in diesen Gremien geschaffen werden.<br />

Sicher geht die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht von der Schule aus, aber<br />

bis jetzt hat die Schule kaum Versuche unternommen, um diese Ungleichheit zu beseitigen.<br />

Auch die Einführung der Koedukation hat nichts an diesem Tatbestand geändert, im<br />

Gegenteil: Die Unterrichtspläne und -ziele für Jungen wurden einfach auf die Mädchen<br />

übertragen. Weibliche Beiträge zu Geschichte und Kultur werden ausgeklammert, auf<br />

Frauen bezogene Inhalte gelten als einseitig, was umgekehrt nicht der Fall ist. Immer<br />

noch werden Mädchen und Jungen auf geschlechtsstereotype Erwartungen festgelegt.<br />

Die Schule hat sich bis jetzt noch kaum darum bemüht, der den Mädchen anerzogenen<br />

Technikdistanz mit geeigneten Mitteln zu begegnen. Eine einseitige Familienorientierung<br />

behindert Mädchen bei einer breiteren beruflichen Orientierung, denn auf Lebensentwürfe<br />

nach der Ausbildung wird in der Schule nicht eingegangen, Fragen der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie werden nicht aufgeworfen.<br />

Chancengleichheit<br />

in der Schule<br />

DÉI GRÉNG fordern, daß die Schule ihren Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter<br />

leistet. Eine Reihe von Maßnahmen drängen sich somit auf.<br />

Wichtigste Voraussetzung ist die Bewußtmachung des oben angeführten Tatbestandes<br />

bei den Lehrern und Lehrerinnen. Das Prinzip «Erziehung zur Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern» muß also in die Lehrer- und Lehrerinnenausbildung integriert werden,<br />

bzw. in Fortbildungsveranstaltungen thematisiert werden.<br />

Alle Schul- und Lehrbücher müssen von einer Spezialkommission überprüft werden, um<br />

zu gewährleisten, daß weder Inhalt noch Sprachgebrauch sexistisch sind, daß die Autorinnen<br />

ausreichend repräsentiert sind und daß die Mädchen als selbstbewußte Hauptfiguren<br />

dargestellt werden.<br />

Um der Technikdistanz der Mädchen entgegenzuwirken und ihr Berufsspektrum zu<br />

erweitern, müssen bereits in der Vorschule handwerkliche und technische Tätigkeiten auf<br />

dem Stundenplan stehen.<br />

Im postprimären Unterricht sollen in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern<br />

Unterrichtsformen erprobt werden, die den Bedürfnissen der Mädchen angepaßt sind.

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