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NEI LEIT - NEI LÉISUNGEN

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Schwierigkeiten Fuß zu fassen als gesunde Menschen, wodurch er sich isoliert und somit<br />

den Kontakt mit der Außenwelt verliert. Diese Symptome werden durch die langjährige<br />

Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt verstärkt und führen zu einer sekundären<br />

Behinderung mit Anstaltssyndrom, Institutionalismus oder Hospitalismus mit Regression<br />

und Kommunikationsverlust.<br />

DÉI GRÉNG fordern eine reelle Gleichstellung zwischen physischer und psychischer<br />

Krankheit: die soziale Integration psychisch kranker Menschen muss gefördert werden<br />

durch die Schaffung flexibler Arbeitsplätze für Menschen mit unterschiedlicher Belastbarkeit,<br />

durch die materielle Absicherung der Betroffenen und durch eine generelle Förderung<br />

ihrer Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben.<br />

Der Ausbau dezentraler Strukturen mit kleinen Einheiten, welche von außen gut zugänglich<br />

sind, sowie komplementärer Strukturen (betreutes Wohnen und Arbeiten) muss aus<br />

Sicht von DÉI GRÉNG solange eine politische Priorität bleiben, bis auch für psychisch<br />

Kranke das Recht auf Intimität und eigenen Wohnraum gegeben ist. Zugleich muss ein<br />

fliessender Übergang vom stationären über den teilstationären und komplementären<br />

zum rehabilitativen Bereich garantiert sein. Zusätzlich müssen spezifische Strukturen für<br />

die Geronto-Psychiatrie und Psychogeriatrie geschaffen werden. Zugleich müssen Beratungsstellen<br />

mit multi-professioneller Ausbildung geschaffen werden und ein Krisendienst<br />

initiiert werden.<br />

Da die seit Jahren anhängigen Verordnungen betreffend die Personalmindestnormen im<br />

sozio-therapeutischen Bereich noch immer nicht verabschiedet wurden, ist bis dato nicht<br />

gewährleistet, dass die unterschiedlichen - im speziellen die privaten - Leistungsanbieter<br />

Personal mit der notwendigen Fachausbildung und Spezialisierung einsetzen, um den<br />

Pflegebedürftigen eine qualitativ abgesicherte Pflege zu garantieren. Dies wirkt sich auch<br />

auf die Qualität der Pflege von psychisch Kranken aus, für die eine individuelle Betreuung<br />

mit Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse des Kranken sehr wichtig ist,<br />

ebenso wie das Miteinbeziehen aller Personengruppen, die an der Versorgung des Kranken<br />

beteiligt sind.<br />

Der Spitalplan<br />

Der im Juli 1998 im Parlament verabschiedete plan hospitalier verdient es nicht eine<br />

Reform genannt zu werden. Wohl stehen Milliardenbeträge zur Verfügung um längst fällige<br />

Infrastrukturinvestitionen nachzuholen. Organisation und Ausrichtung unseres<br />

Medizinwesens wurden jedoch nicht, im positiven Sinne, in Frage gestellt. Welche Erwartungen<br />

haben die Menschen in Bezug auf ihre medizinische Versorgung? Welche Dienste<br />

muss ein Spital erbringen? Nach welchen Kriterien soll die regionale Streuung der Spitalinfrastrukturen<br />

organisiert werden? Welche Schnittstellen müssen die Rettungsdienste<br />

im Kontext der regionalen Streuung aufweisen?

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