NEI LEIT - NEI LÉISUNGEN
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Die vom Parlament eingesetzte Spezialkommission zur Untersuchung von Unregelmäßigkeiten<br />
vor allem, aber nicht nur, im Gesundheitsministerium, hat so manches ans Licht<br />
befördert: desorganisierte Ministerien und Verwaltungen, Machtmissbrauch hoher<br />
Regierungsbeamten, Missachtung der numerus-clausus-Prozedur, Vetternwirtschaft,<br />
Abwicklung staatlicher Finanztransferts über befreundete Vereinigungen (asbl) vorbei an<br />
der demokratischen Kontrolle von Parlament und Kontenkammer.<br />
Der «dysfunktionierende»<br />
Staat<br />
DÉI GRÉNG haben sich von Anfang an für eine schonungslose Aufklärung aller Mißstände<br />
eingesetzt und wesentlich dazu beigetragen, dass die politisch Verantwortlichen<br />
zur Rechenschaft gezogen wurden.<br />
Wir haben die Schlussfolgerungen des Spezialausschusses mitgetragen, in denen eine<br />
Reihe von Maßnahmen als dringend notwendig empfohlen wurden:<br />
• eine Reform der staatlichen Buchhaltung sowie der Kontenkammer;<br />
• eine Klärung betreffend Artikel 99 der Verfassung und der Erteilung staatlicher Aufträge;<br />
• eine Neubewertung des numerus clausus;<br />
• eine Regelung der Zusammenarbeit mit Studienbüros;<br />
• eine Infragestellung der Ämterhäufung bei hohen Staatsbeamten und -beamtinnen;<br />
• ein Finanzierungsgesetz zum Spitalplan;<br />
• eine Grundsatzdebatte über den gesamten konventionierten Sektor;<br />
• eine grundlegende Verwaltungsreform mit einer klaren Definierung der Aufgabengebiete<br />
der einzelnen Beamtinnen und Beamten.<br />
Leider haben die Mehrheitsparteien durchgesetzt, dass der Spezialausschuss aufgelöst<br />
wurde. Damit wurde verhindert, dass die Umsetzung dieser Forderungen überwacht<br />
wird, mit dem Resultat, dass die Regierung bis heute den oben erwähnten Schlussfolgerungen<br />
nur punktuell Rechnung getragen hat. DÉI GRÉNG werden aber weiterhin die<br />
konkrete Verwirklichung aller Massnahmen einklagen, weil sie eine wichtige Grundlage<br />
für mehr Transparenz im Staat sind.<br />
Spätestens seit der rezenten Aufdeckung von Unregel(recht)mäßigigkeiten in den verschiedenen<br />
Ministerien wurde deutlich, dass eine strikte Trennung der politischen von<br />
den normalen Tagesgeschäften in der öffentlichen Verwaltung notwendig ist. Die direkte,<br />
offensichtliche Vermischung von Parteiinteressen mit den administrativen Aufgaben<br />
von verschiedenen hohen Verwaltungsbeamten und -beamtinnen sind nicht vereinbar<br />
mit einem transparenten, auf Neutralität verpflichteten Staat. Hinzu kommt noch, dass<br />
besagte Beamte und Beamtinnen oft ihre hohen Stellen im Staatsapparat mit anderen<br />
Posten in den verschiedensten Verwaltungsräten kumulieren.<br />
Politisierung<br />
der Verwaltung