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NEI LEIT - NEI LÉISUNGEN

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Um langfristig der einseitigen Aufteilung von Haushalts- und Familienaufgaben entgegenzuwirken,<br />

sollen Jungen und Mädchen gleichermaßen mit hauswirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten vertraut gemacht werden, und dies bereits ab der Vorschule. Gleichzeitig soll<br />

der partnerschaftliche Aspekt von Haus- und Familienarbeit während der ganzen Schulzeit<br />

deutlich gemacht werden.<br />

Die Berufsberatung muß geschlechtssensibel erfolgen; die mit Orientierung und Beratung<br />

befaßten Personen müssen so ausgebildet sein, daß sie in der Lage sind, den unterschiedlichen<br />

Ausgangssituationen, Herangehensweisen und Denkweisen von Mädchen<br />

und Jungen Rechnung zu tragen.<br />

Mädchenförderung ist nur möglich, wenn gleichzeitig Jungenarbeit gemacht wird, d.h.,<br />

Jungen muß die Möglichkeit gegeben werden, sich über die enge männliche Geschlechterrolle<br />

hinaus zu entwickeln. Dafür brauchen sie männliche Identifikationsfiguren, die<br />

keine Angst haben, ihre Gefühle zu zeigen und ihre Grenzen zu akzeptieren, und bei<br />

denen Stärke nicht identisch ist mit der Abwertung des sog. Weiblichen.<br />

Weibliche<br />

Selbstbestimmung<br />

Frauen müssen selbst über ihr Leben und ihren Körper bestimmen können. Die Entscheidung<br />

darüber, ob und wann eine Frau ein Kind haben will, liegt allein in ihrer Verantwortung.<br />

Der Schwangerschaftsabbruch muss, über die bestehende Indikationslösung hinaus, insgesamt<br />

entkriminalisiert werden. Die gesetzlichen Bestimmungen müssen diesbezüglich<br />

geändert werden.<br />

Gewalt gegen<br />

Frauen ächten<br />

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und ist weltweit anzutreffen. Die häufigsten<br />

Formen sind sexualisierte Gewalttätigkeiten in und außerhalb der Ehe, sexueller ‘’Missbrauch’’<br />

und sexuelle Ausbeutung, Frauen- und Mädchenhandel, Zwangsprostitution<br />

und die Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane. Neben Präventivmaßnahmen<br />

und einem umfassenden Opfer- und Zeugenschutz müssen diese Delikte effektiver<br />

verfolgt und angemessener bestraft werden.<br />

Jede zweite Vergewaltigung und Körperverletzung wird im familiären und sozialen Nahbereich<br />

begangen. Gewalt gegen Frauen wird häufig noch als Privatangelegenheit<br />

betrachtet, der Schutz vor Gewalt ist jedoch eine staatliche Aufgabe.<br />

Als Präventivmaßnahmen fordern DÉI GRÉNG die Aufnahme der Gewaltproblematik in<br />

die Schulpläne der Sekundarstufe, insbesondere um den von Gewalt und Missbrauch<br />

bedrohten Mädchen (und Jungen) das Gefühl der Mitschuld und die Unsicherheit über<br />

das Ausmaß der Gewalt zu nehmen und sie zu ermutigen, sich zur Wehr zu setzen.<br />

Zugleich soll, um sexueller Gewalt vorzubeugen, eine patriarchatskritische Jungenarbeit<br />

geleistet werden, die auf ein männliches Selbstverständnis hinarbeitet, das sich nicht über

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