OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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und insofern war der schwarze Magier zu Anfang nicht zu tadeln.<br />
Zuerst trieb ihn reiner Wissenshunger. Erst nach und nach, und<br />
zwar erst in der Materie, suchte, fand und erschuf er sich spezielle<br />
Wünsche und Genüsse, die nun der Weiße mit ihm teilen muss<br />
und teilen musste, seit es materielle Wesen gibt.<br />
Aber inwiefern kam der Weiße auch auf den Gedanken, herunterzusteigen?<br />
— Der Weiße konnte auf seiner damaligen Stufe<br />
nicht ohne das Schwarze sein.<br />
Zuerst war unsere Welt der Erscheinung nicht weiß, sondern<br />
schwarz. Die Schöpfung war ursprünglich nicht gut, sondern bös.<br />
Erst nachdem der Ilass geschaffen war und nun seinerseits schuf,<br />
konnte es Liebe geben. Dann erst hatte die Liebe etwas zu lieben,<br />
vorher nicht. Denn die Liebe kann nicht wieder sich, die Liebe,<br />
lieben, wo es sich um die Materie handelt. Sie ist nur existenzfähig,<br />
wenn sie liebt, den Mass, das Hassenswerte liebt.<br />
Wäre es nicht so, so wäre unsere materielle Welt stets hassenswert<br />
geblieben. Nun aber war der Mass von Anbeginn an<br />
vermischt mit Liebe, und schließlich blieb die Liebe Siegerin,<br />
denn sie war eine größere Kraft, als der Hass. Der Hass kann<br />
nicht selbständig schaffen. Er war da; der Schöpfungswille zeigte<br />
sich auf dieser ersten Stufe als das, was wir Hass nennen, und<br />
wurde erst nach und nach zu dem, was wir heute als Liebe kennen.<br />
Äonen über Äonen war die Liebe das, was die Menschen<br />
heute unter Hass verstehen. Der Schöpfungswille war bei seinem<br />
ersten Auftreten etwas Furchtbares, Zerstörerisches. Fürchterliche<br />
Kräfte tobten im All, bis etwas da war. Man kann die ersten<br />
Kräfte, die aus dem Nichts, aus der Finsternis, aus der Öde und<br />
Wüste ein Etwas machten, nur insofern Liebe nennen, als diese<br />
Kräfte der Schöpfungswille waren, und als wir dasjenige Liebe<br />
nennen, was schafft und das Geschaffene erhält.<br />
Aber bis der Mensch das Wort Liebe in seiner heutigen Bedeutung<br />
erkennen konnte, bis etwas so Feines aus dem fürchterlichen<br />
Durcheinanderwüten der Elemente, die Leben und Bewegung<br />
waren, entstand und sich herausbildete, wie es heute die<br />
liebenden Gefühle, die Gefühle eines liebenden menschlichen<br />
Ichs sind, — welche Dramen dämonischen und zyklopischen Gefüges<br />
mussten sich da zuvor abgespielt haben im All!<br />
Und das, was sich da abspielte, war der Mensch, die Urkraft,<br />
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