OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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sich seinen Wunsch zu verwirklichen. Es wäre dabei so zugegangen,<br />
wie jetzt noch in allein, was sich der Mensch wünscht. Will<br />
der Mensch etwas entgegen dem Willen Gottes erreichen, so ist<br />
Gott machtlos. Gott kann den Menschen nicht zwingen, ihm zu<br />
gehorchen. Könnte er es, so müsste er es als Gott tun. Will aber<br />
der Mensch etwas zu seinem Unglück, so ist der Mensch der<br />
Allmächtige, nicht Gott.<br />
Daraus muss man freilich wieder schließen, dass Gott auch<br />
nicht der Maßgebende ist, wenn der Mensch etwas zu seinem<br />
Heile wünscht. Diese Wünsche muss Gott ihm ja ohnehin mit<br />
Freuden erfüllen. Wäre Gott hier ausschlaggebend, so würde der<br />
Mensch sicherlich von ihm so geleitet, dass er nur noch Dinge zu<br />
seinem Heile wünschte.<br />
Hier herrscht für die denkenden Menschen eine große Verwirrung,<br />
die nur dadurch beseitigt werden kann, dass wir rundweg<br />
erklären, Gott habe mit der ganzen Angelegenheit unseres<br />
Denkers und Denkens überhaupt nichts zu tun gehabt, und der<br />
Mensch habe sich den Denker auf eigene Faust angeschafft.<br />
Vorerst also wären wir so weit, dass wir bekennen müssen,<br />
der Mensch habe dadurch eine recht fragliche oder sogar schlechte<br />
Erwerbung gemacht. Und da es schwer ist, vom Denker aus<br />
solche Aufklärungen zu erlangen, weil ja gerade er der Betrüger<br />
ist, so scheint es, dass die Wenigen, die das einsehen, einen andern<br />
Weg eingeschlagen haben, sich ihr besseres Erkennen zu<br />
verschaffen. Es sähe dann nur so aus, als ob sie sich auf dem<br />
Weg des Denkens auch diese Einsicht erworben hätten, während<br />
sie doch nur mit Hilfe des Denkers über ihr anderswo erworbenes<br />
Wissen klar geworden sind.<br />
In der Tat haben die Wenigen, die zur besseren Einsicht gekommen<br />
sind, sich diese nicht mit dem Denker geholt und nicht<br />
durch den Denker mitgeteilt. Sie haben ihr Wissen auf andern<br />
Wegen gefunden und es sich auf andern Wegen mitgeteilt. Wollen<br />
sie es aber in einer den Nebenmenschen verständlichen Form<br />
aussprechen, so muss dies allerdings auf dem Gehirnweg geschehen.<br />
Alles gute Wissen wird ohne den Denker erworben und hat<br />
auf keiner Stufe das Denken oder den Denker nötig. Der Mensch<br />
wird sich, auf eine je höhere Stufe und je näher er der Erlösung<br />
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