OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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ne Axiome und stellt andere zweifelhafter Art an ihre Stelle.<br />
Und wer tut das? — Das niedere Manns, der Denker, der<br />
Mensch als Denker.<br />
Der Mensch sollte in gewisse Verlegenheiten, unliebsame, ja<br />
sogar qualvolle Zustände kommen, und dies besorgte ihm der<br />
Denker. Wir glauben, das Denken samt seinem Werkzeug, dem<br />
Gehirn, sei ein Gnadengeschenk Gottes, uns instand zu setzen,<br />
Ungewisses in Gewissheit zu verwandeln. Und doch ist es das<br />
gerade Gegenteil und ein Irrtum, in den, wie hernach in alle unsere<br />
Irrtümer, der Denker uns verwickelt hat. Da dies eine unumstößliche<br />
Gewissheit ist, läge hier eher eine Strafe als ein Gnadengeschenk<br />
vor.<br />
Wie schön hatten es die Geschöpfe, ehe sie zum Gehirnbewusstsein<br />
kamen! Noch heute hätte das Tier dem Menschenwesen<br />
gegenüber ein verhältnismäßig herrliches Dasein, wenn es<br />
der Mensch nicht quälte und verfolgte. Und auch das besorgt der<br />
Mensch nicht aus Zwang, sondern aus Antrieb des Denkens, das<br />
ihn materialisiert und dadurch in die Notwendigkeit versetzt hat,<br />
die Materie durch Nahrungszufuhr zu erhalten. Ohne das, macht<br />
er sich weis, müsse er sterben und für immer zugrunde gehen.<br />
So leiden Mensch und Tier und schließlich alle materialisierten<br />
Wesen unter der Sucht des Menschen, denken und durch<br />
den Denkapparat wissen zu wollen. Was für schlimme Folgen hat<br />
dieser Wunsch gehabt! Er war es, der den Menschen antrieb, die<br />
jetzige Materie so zu gestalten, wie sie nun einmal ist. Alle Wünsche<br />
und Freuden, die der Mensch heute in der Materie zu erreichen<br />
sucht, hätte er ja gar nicht wissentlich genießen können ohne<br />
den ihn von allem benachrichtigenden Denker.<br />
Nun schreibt man dem Denker die Befähigung zu, Wissen zu<br />
erlangen und zum höchsten Wissen aufzusteigen. Dem Gesagten<br />
nach könnte es aber scheinen, als ob es sich gerade umgekehrt<br />
verhalte, und der Denker den Menschen verhindere, zum höheren<br />
Wissen zu gelangen. Er hält ihn mit seinen Täuschungen am niederen<br />
Wissen fest und macht ihn zudem noch begehrlich an seinen<br />
angetäuschten Freuden zu hängen.<br />
Der Mensch wünschte sich den Denker, und Gott erfüllte ihm<br />
seinen Wunsch. Hätte ihm Gott den Wunsch nicht erfüllt, so hätte<br />
der Mensch nicht davon abgelassen, gegen den Willen Gottes<br />
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