OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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Ganze gibt ein vollendetes, geordnetes Bild, durch die Logik der<br />
Tatsachen stichhaltig auch der Logik des Denkers. Was wir aber<br />
dabei empfinden, ist Mitleid und Trauer. Denn der Lehrmeister<br />
von uns allein ist und soll sein — der Schmerz. Die Schmerzen<br />
sind zahllos, wie wir Menschen der Vielheit alles zahllos erschaffen<br />
haben, in zahllosen Exemplaren. Solange wir keine denkenden<br />
Wesen sind, sind wir als Gattungswesen einander sehr ähnlich,<br />
ein Exemplar einer Gruppe dem andern, wenn auch nicht in<br />
unbedeutenden Kleinigkeiten. Erst wenn wir mit der Phantasie<br />
des Denkers als einzelne Personen erschaffen, entsteht eine fast<br />
unfassbare und unergründliche Mannigfaltigkeit der einzelnen<br />
Individuen. Es sind dies dann die individuellen Egoisten, von denen<br />
jeder nur für sich denkt, schafft und erschafft, von der Zeugung,<br />
seiner eigenen Zeugung an durch seinen ganzen Werdegang<br />
bis zu seinem Gewordensein.<br />
Unser Christus ist der Gewordene — vom Standpunkt des<br />
wirklichen Theosophen aus so gesprochen. Und unser Christus,<br />
unsere theosophischen Christusse sind alle die Liebe und sonst<br />
nichts. Sie sind das, was der Theosoph die Einheit nennt, die er<br />
vom Anfang seines theosophischen Wissens an sein sollte. In der<br />
Liebe besteht für den Menschen der Vielheit die Einheit.<br />
Das Christentum hat uns diese Lehre wiedergebracht, nachdem<br />
sie bei den Völkern des Westens in Vergessenheit geraten<br />
war. Deshalb wäre für uns das Christentum die einzig sachgemäße<br />
Religion, wenn sie in ihrer Wahrheit erkannt und nicht entstellt<br />
und missverstanden worden wäre. Vom Osten her kam der<br />
Anstoß zur Brüderlichkeit von neuem zu uns, er gab unsern Führer<br />
ab auf dem Weg, den uns unser Christus in seinen Lehren gezeigt<br />
hat. Wer Christus selber war, wird dadurch nebensächlich,<br />
dass wir heute leicht finden und wissen können, was Christus gelehrt.<br />
Weil uns Christus in seinen Lehren den kürzesten Weg zum<br />
höchsten Wissen, das jetzt auch bei uns gelehrt werden kann, gezeigt<br />
hat, brauchen wir keine Geheimschulen. Sie sind überflüssig<br />
geworden. Für alle die haben sie kein Recht mehr, zu bestehen.<br />
die von Christus wissen können, wenn sie wollen, und die<br />
seine Gebote befolgen. Die aber seine Gebote noch nicht befolgen<br />
wollen oder können, mögen in Geheimschulen eintreten. Sie<br />
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