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OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel

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hinzielen, seinen Körper zu erhalten und ihm möglichst viel Genuss<br />

dabei zu sichern.<br />

Ist nun das Ich auf dem Standpunkt angekommen, wo es einsieht,<br />

dass es dem Allgemeinen dienen und leben muss, und kann<br />

nun die geistige Individualität energisch auf das Körper-Ich einwirken,<br />

so gebärdet sich dieses, als ob sich die Angelegenheit lediglich<br />

auf es selber bezöge. Es kennt ja die geistige Individualität<br />

und ihr Ego, das Nebenego des körperlichen, nicht. Es<br />

schreibt alles sich selbst zu und glaubt, sein eigener guter Wille,<br />

seine Entschlüsse, seine geistigen Neigungen und seine irdische<br />

Entsagungsfreudigkeit seien ganz aus ihm selber entstanden. Ohne<br />

mehr egoistisch zu sein, schreibt es sich selber die Hauptwichtigkeit<br />

zu. Es kennt eben sein höheres Ego nicht, es kennt nur so<br />

viel, als sein eigenes Ego vom höheren angenommen hat, vom<br />

gesamten Plan und Vorgang hat es keine Übersicht.<br />

Lange dauert es deshalb, bis die geistige Individualität zu einigermaßen<br />

regelrechter Entfaltung kommt. Ist es aber einmal<br />

annähernd so weit, dass das höhere Ego seinem Willen leicht<br />

Geltung verschaffen kann, dann ist das niedere Ego reif, auch<br />

seinerseits die Geheimnisse, die das höhere Ego den Menschen<br />

mitteilen möchte, zu verstehen und zu verkünden.<br />

Geraume Zeit bezieht es aber noch die Belehrung, die es erhält,<br />

auf sich. Es meint, es selber müsse Fortschritte machen.<br />

Darum handelt es sich aber nicht. Das niedere Ego kann aus der<br />

ganzen Angelegenheit keinen derartigen Nutzen ziehen. Es hat<br />

sich seinem Entschlüsse gemäß seinem höheren Ego zur Verfügung<br />

gestellt, das heißt mit andern Worten, es ist dieses höhere<br />

Ego geworden. Dieses höhere Ego macht aber keine Fortschritte<br />

mehr, also auch der Mensch nicht, der es geworden ist.<br />

Das geschilderte Verhältnis wäre noch hinderlicher, wenn ein<br />

solcher Mensch nicht gleich im Anbeginn auf Anregung des höheren<br />

Egos freudig eine große Aufopferung auf sich genommen<br />

hätte. Einen Körper aber, dessen karmische Beschaffenheiten und<br />

Errungenschaften derart waren, dass dem betreffenden Menschen<br />

Neigung zur Hingabe ans Wohl seiner Nebenmenschen bereits<br />

angeboren wurde, wählt sich die geistige Individualität gerade<br />

aus.<br />

Diese Veranlagung ist unbedingt notwendig, wenn die weiße<br />

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