OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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d) GOLGATHA.<br />
Jene konnten ihren Gott noch sehen.<br />
Dem, der treuer Gesinnung bleibt, gehört die Welt. Zuvor<br />
aber hat er noch manchen Berg zu übersteigen und manches Tal<br />
zu durchqueren.<br />
Niemals wurde ein Mensch ohne große und schwere Proben<br />
bei den Heiligen des Erdenrunds zugelassen, er wäre denn zuvor,<br />
in seinem früheren Leben schon, ein Berufener gewesen. Wer<br />
sich schon zu Anfang seines Lebens im physischastralen Körper<br />
als Berufenen erkennte, wäre genötigt, demgemäß seine Laufbahn<br />
zu gestalten. Auch er müsste dann jenen Kreuzesweg ersteigen<br />
und sein Kreuz nach Golgatha tragen. Er müsste so viel auf<br />
eins zusammengedrängt leiden, als andere verteilt auf eine größere<br />
Strecke ihrer Lebenslaufbahn.<br />
Für den, der das Los der Passion auf sich zu nehmen hat,<br />
kann es darüber keine Täuschung mehr geben. Er weiß von Beginn<br />
an, was ihm bevorsteht. Er weiß es aber nicht in den Einzelheiten,<br />
sondern nur im Großen und Ganzen. Wüsste er die Einzelheiten<br />
seines Lebens- und Leidensgangs, so wäre er nicht fähig,<br />
im Körper das auszuführen, was sich für ihn vorbereitet. Er<br />
wäre zu stark für diese Welt und könnte sich ihr mit seinen Lehren<br />
nicht nahen. Er könnte auch nicht gekreuzigt werden. Seine<br />
Kraft wäre zu groß, selbst im fleischlichen Körper.<br />
Das »Nicht wie ich will, sondern wie du willst«, beweist,<br />
dass, wer so spricht, nicht seinen Lebenslauf, noch dessen Ende<br />
genau kennt. Er darf sie nicht genau kennen, sondern nur in weiten<br />
Umrissen. Er fühlt nicht sowohl mit den Menschen, als vielmehr<br />
die Schmerzen der Menschheit. Daran denkt er im Großen<br />
und Ganzen, wie jedes andere fühlende Menschenherz im Einzelnen.<br />
Jener aber weiß, wie sehr alle leiden, auch die Gebenedeiten.<br />
die schon Berufenen und deren Nachfolger und Jünger.<br />
Alles Leiden zusammengenommen fühlt er, der einzelne.<br />
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