OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel
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Bewusstsein. Ist es erschaffen, dann können wir unserm Reich<br />
der Vielheit bewusst entfliehen und in unser Reich der bewussten<br />
Einheit und der absoluten Liebe einziehen. Ins Reich des Dings<br />
an sich von uns einziehen heißt also, es erschaffen. Da wir aber<br />
unsern Ausgang daraus genommen haben, so brauchen wir es eigentlich<br />
nicht zu erschaffen, sondern uns nur daran zu erinnern.<br />
Demnach bestände eigentlich unser Erschaffen darin, dass<br />
wir uns an etwas schon Vorhandenes erinnern, unser Selbstbewusstsein<br />
wieder gewinnen von etwas, das wir schon einmal<br />
durchgemacht haben. Wir wüssten dann das Heute und das Damals<br />
gleichzeitig — eine Idee, die schon an und für sich unserem<br />
Raum- und Zeitgefühl einen erheblichen Stoss versetzt, ein Gefühl,<br />
das uns der Zeit- und Raumlosigkeit näher rückt.<br />
Einen andern Weg, uns in neue, weil längst vergessene Zustände<br />
zu versetzen, gibt es nicht; jedenfalls ist jener der einzige,<br />
den wir ausfindig gemacht haben. Kommen wir auf ihm dem Ziele,<br />
das wir uns hier gesteckt, näher, so kann es keinen andern<br />
Weg gegeben haben; denn sind wir am Ziele angelangt, so wissen<br />
wir eben gerade diesen Weg, den wir gegangen sind, und keinen<br />
andern. Und nur was wir derartig wissen, existiert.<br />
Und doch existierte auch unser Absolutes, unser Ding an<br />
sich, unsere absolute Liebe, und wir wussten nichts davon. Warum<br />
soll es nicht auch zwei Wege geben, von deren einem wir<br />
nichts wissen? — Es kann so wenig zwei Wege ins Absolute geben,<br />
als es zwei Absolute geben kann oder zwei Einheiten. Wege<br />
zur Einheit kann es nicht geben, sondern nur einen einzigen Weg.<br />
Darum heißt es mit Recht gleich zu Anfang des bewussten Wollens:<br />
Suchet »den« Weg!<br />
Dafür könnte man auch mit den Indern sagen: Suchet das Eine!<br />
Bei den Christen wurde dann »das Eine« gleich bedeutend<br />
mit »dem Einen«, mit dem einen persönlichen Gott. Der »eine<br />
persönliche Gott« in diesem Sinn ist als ein Gott der Vielheit und<br />
in der Vielheit gedacht, er ist unmöglich der Gott der Einheit<br />
oder das Eine — das Einzige.<br />
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