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OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel

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ihr voll Unwissenheit, ohne andern Besitz, als jenen Trieb und<br />

eure unbeschränkte Allmacht, also euern freien Willen. Könnt ihr<br />

euch ein willensstärkeres Wesen denken, als ihr Menschen seid,<br />

die ihr in der krassesten Unwissenheit zu schaffen anfingt bloß<br />

aus Wissensdurst? Denn wir sind übereingekommen dass ihr aus<br />

Hunger nach Selbstbewusstsein von Gott ausgeschieden seid,<br />

euch dieses Wissen zu erarbeiten.<br />

Von Gott ausgeschieden — ja, und zwar gänzlich mittellos,<br />

denn bei eurer Abreise aus dem Vaterhaus bestand noch keine<br />

Schöpfung. Eine Mitgift bekamt ihr nicht aus den Schätzen eures<br />

Vaters, denn er selber war noch ohne Besitztum. Er hatte selber<br />

nur Kraft, Trieb. Diese Kraft konnte schaffen, aber nur euch, nur<br />

den Sohn, den Logos. Dass ihr der Sohn des Vaters ward, das war<br />

euer Besitz. Diesen Stammbaum galt es hochzuhalten. In Erinnerung<br />

an ihn, euern Stammbaum und euern Vater, müsset ihr euern<br />

Wissenszug unternehmen. Ihr hattet als Besitz den Vater beerbt<br />

und habt den Trieb des Vaters, wissen zu wollen, als einzige Erbschaft<br />

mit in die Fremde genommen, nicht etwa ein Wissen, sondern<br />

den Trieb, zu wissen.<br />

Mit diesem Trieb fingt ihr an, blind zu schaffen, blind, aber<br />

zielbewusst. Denn ihr hattet ein Ziel, das Ziel, wissen zu wollen.<br />

Vorerst wusstet ihr, dass euer Vater göttlichen Stammes war und<br />

ihr auch. In der Arbeit des Schaffens verlort ihr auch dies aus<br />

dem Gedächtnis. Das musste so sein, denn sonst hättet ihr nicht<br />

freien Willens schaffen können. Nicht Gott sollte schaffen, sondern<br />

ihr solltet es. Schöpferisch sein heißt nicht, einen anderen<br />

zum Schöpfer haben, sondern selber Schöpfer sein.<br />

Und ihr schuft auch ganz allein, als Sohn. Euer Vater hatte<br />

euch von sich gelassen. Euer Vater war nicht lieblos, dass er<br />

euch vergaß, sondern er wusste tatsächlich bald nichts mehr von<br />

euch. Ihr wolltet Wissen sammeln, er wollte wissen; ihr aber<br />

schuft euch die Mittel hierzu nach eurem Trieb. Euer Trieb war,<br />

als ihr ein Ich wurdet, schon sehr erfolgreich gewesen; er hatte es<br />

zum Denker gebracht und sich als solcher ein Werkzeug, ein Gehirn<br />

erschaffen in unendlichen Zeiträumen und mit unendlichen<br />

Mühen. Wie dieses Werkzeug geworden ist, wisst ihr Denker nun<br />

heute bis zu einem gewissen Grad, wissen einige etwa so weit,<br />

als es hier beschrieben wurde.<br />

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