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OKKULTISMUS MYSTIK - Adolf Martin Oppel

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echt. Der Egoist kann nicht begreifen, dass jemand freiwillig zu<br />

Gunsten eines andern auf etwas verzichten sollte, denn er selber<br />

gibt nie etwas in der Absicht aus der Hand, einen andern damit<br />

zu erfreuen. Deshalb ist Macht sein Höchstes. Triebhaft stellt er<br />

sich und seine Sache so zusammen, dass er imstande ist, alles im<br />

Kampfe zu erlangen. Ist er der Mächtigere, so erringt er den Sieg<br />

und kann sich das verschaffen, was er gerade braucht und<br />

wünscht. Diese Machtsucht ist der ganzen Schöpfung aufgeprägt,<br />

denn schließlich ist die ganze Schöpfung egoistisch angeordnet<br />

und muss sich im Kampf des Daseins durchringen.<br />

Wie nun die Menschen, die an das Gute, an die Liebe glauben.<br />

gar nicht begreifen, dass es im Schöpfungsplan auch<br />

Schlechtes geben könne, und deshalb die Schöpfung einem guten<br />

Wesen, Gott und allenfalls noch den guten Göttern zuschreiben,<br />

und durch ihn und durch die Liebe bestehen wollen und zu bestehen<br />

meinen, so meint der Magier, er müsse sich erst im Kampfe<br />

alles erringen und werde von nirgendher unterstutzt, wohl aber<br />

von überallher behindert. Das, was ihn bekämpft, hält er für seinesgleichen.<br />

Er personifiziert auch das ganze ihm hinderliche<br />

Kräftereich in zahllosen Formen. Über alle diese ihm seinesgleichen<br />

scheinende Wesen, über die ganze Wesensreihe der Kräfte<br />

in Körpern sucht er zu herrschen. Wo er kann, macht er sich aus<br />

den ihm bekannten und zugänglichen sichtbaren und unsichtbaren<br />

Wesen Diener, aber nie durch Liebe, sondern immer durch Gewalt.<br />

Er sucht nie durch Zuneigung jemand an sich zu fesseln. Er<br />

kennt nur Herren und Diener, Sieger und Unterliegende.<br />

Einen richtigen Blick hat er damit in die Schöpfung, die er<br />

als schwarze Kraft mitschuf, getan. Er weiß oder ahnt, dass alles<br />

Erschaffene im heißen Kampf ums Dasein entstanden und so geworden<br />

ist, wie er es sieht und um sich herum zu fühlen hat. Nur<br />

eins fehlt ihm dabei, der Begriff der Liebe. Der Begriff von Hass<br />

ist ihm so geläufig, dass er ihn gar nicht benennt. Er braucht das<br />

nicht, da er ihn nicht in Gegensatz zu etwas zu stellen nötig hat.<br />

Anders ist es beim Liebenden. Der Liebende sieht die Schöpfung<br />

von seinem Standpunkt aus an. Er sieht auch die schwarzen<br />

Kräfte und stellt sie ebenfalls in Gegensatz zu sich, personifiziert<br />

sie auch in bestimmten Entwicklungszeiten und benennt sie demgemäß.<br />

Alles, was er als böse, nie liebende, stets hassende Figu-<br />

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