PDF 2.0MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Oh Monarch, gewaltig wird das Schlachten in diesem Kampf sein. Ich sehe hier zahlreiche<br />
Omen, die großen Terror verkünden. Falken, Geier, Krähen und Reiher fallen zusammen mit<br />
den Kranichen in die Wipfel der Bäume ein und rotten sich dort zusammen. Diese Vögel, die<br />
sich über die kommende Schlacht freuen, schauen bereits von oben auf das Feld herab.<br />
Diese fleischfressenden, wilden Tiere werden sich bald vom Fleisch der Elefanten und<br />
Rosse ernähren. Die furchterregenden Reiher stoßen als Vorboten des Schreckens<br />
gnadenlose Schreie aus und drehen im Süden ihre Kreise. Sowohl in der Abend- als auch in<br />
der Morgendämmerung schaue ich täglich, oh Bharata, wie die Sonne während ihres<br />
Steigens und Sinkens durch enthauptete Körper verdeckt wird. Dreifarbige Wolken (bzw.<br />
Halos), die oben dunkel und an ihren äußeren Enden weiß und rot waren, voller Blitze und in<br />
der Form von Keulen umhüllten die Sonne während der beiden Dämmerungen. Ich habe<br />
Sonne, Mond und Sterne von Flammen umhüllt gesehen. Keine Veränderung konnte ich in<br />
ihrer Erscheinung zum Abend hin bemerken. Tag und Nacht erschienen sie mir so. All dies<br />
verkündet Unheil, oh König. Und in der fünfzehnten Nacht der hellen Monatshälfte (im<br />
Monat) Kartika wurde der Mond all seiner Herrlichkeit beraubt und unsichtbar. Nur ein<br />
Feuerring blieb zurück, und das ganze Firmament erschien in der Farbe der Lotusblüte. Viele<br />
heroische Könige der Erde, Fürsten und Prinzen, die mit großem Heldenmut und<br />
keulenartigen Armen begabt wurden, werden geschlagen dahinsinken und tot auf der<br />
nackten Erde liegen. Täglich höre ich durch den nächtlichen Himmel die fürchterlichen<br />
Schreie von kämpfenden Ebern und Katzen. Die Bilder von Göttern und Göttinnen beginnen<br />
zu lachen oder zu zittern, manchmal bricht sogar Blut aus ihren Mündern, oder sie schwitzen<br />
und fallen um. Oh Monarch! Die Trommeln werden gehört, ohne daß sie geschlagen werden,<br />
und die großen Wagen der Kshatriyas bewegen sich, ohne daß Pferde angespannt sind.<br />
Kokilas, Spechte, Wasservögel, Papageien, Krähen und Pfauen lassen gräßliche Schreie<br />
hören. Hier und dort erscheinen auch gepanzerte und vollbewaffnete Soldaten mit<br />
furchterregendem Kampfgebrüll. Zum Sonnenaufgang sieht man hunderte Schwärme von<br />
fliegenden Insekten. In beiden Dämmerungen scheinen die Himmelsrichtungen entflammt zu<br />
sein, und die Wolken, oh Bharata, regnen Staub und Fleisch herab. Oh König, selbst die<br />
Konstellation Arundhati, die in den drei Welten gefeiert und von Rechtschaffenen gelobt wird,<br />
trägt (ihren Herrn) Vasishta auf ihrem Rücken. Auch der Planet Sani (Saturn), oh König,<br />
erscheint in verderblicher Konstellation zu Rohini (Aldeberan). <strong>Das</strong> Zeichen des Hirsches hat<br />
im Mond seine gewöhnliche Position verlassen. So werden schreckliche Ereignisse<br />
verkündet. Sogar am wolkenlosen Himmel hört man ein fürchterliches Gebrüll. Alle Tiere<br />
weinen, und ihre Tränen fließen schnell.<br />
Kapitel 3 - Weitere Vorzeichen<br />
Vyasa fuhr fort:<br />
Esel nehmen Geburten in Kühen. Söhne haben sexuellen Verkehr mit ihren Müttern. Die<br />
Bäume in den Wäldern tragen zur Unzeit Blüten und Früchte. Schwangere Frauen und auch<br />
nichtschwangere bringen Ungeheuer zur Welt. Fleischfressende Tiere verbünden sich mit<br />
(fleischfressenden) Vögeln und futtern gemeinsam. Unheilverkündende Monster, manche mit<br />
drei Hörnern, vier Augen, fünf Beinen, zwei Sexualorganen, zwei Köpfen, zwei Schwänzen<br />
oder fürchterlichen Zähnen werden geboren, und mit weit geöffneten Mäulern stoßen sie<br />
heillose Schreie aus. So werden auch Pferde mit drei Beinen, bucklig, gehörnt und mit vier<br />
Zähnen geboren. Man sieht in deiner Stadt, oh König, wie die Ehefrauen von vielen<br />
Brahmanen Garudas und Pfauen gebären. Die Stuten bringen Kuhkälber zur Welt, und die<br />
Hündinnen, oh König, Schakale, Hähne, Antilopen und Papageien, die alle unheilverkündend<br />
schreien. Manche Frauen bringen vier oder fünf Töchter (auf einmal) zur Welt, die gleich<br />
nach ihrer Geburt schon tanzen, singen und lachen. Auch die Mitglieder der niedrigsten<br />
Kasten wollen sich nur noch vergnügen und verkünden damit noch viel schlimmere Folgen.<br />
Schon die Kinder, als wären sie vom Tod besessen, malen Bilder voller Waffen, kämpfen<br />
gegeneinander mit Keulen und gierig nach Krieg, reißen sie ihre Sandburgen gegenseitig<br />
nieder. Lotusblüten und Wasserlilien wachsen auf Bäumen. Die Stürme toben wild, und der<br />
Staub will sich nicht mehr legen. Die Erde bebt häufig, und Rahu nähert sich der Sonne (zur<br />
Sonnenfinsternis). Der weiße Planet (Ketu) bleibt jenseits der Konstellation Chitra stehen. All<br />
das deutet unmißverständlich auf den Untergang der Kurus hin.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 6 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 6, Bhishma Parva