Geschäftsbericht 2011 - Wemag AG

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Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien belief sich zum
Ende des Jahres 2011 auf rund 660 MW, während die
höchste Netzlast des Jahres 2011 auf der Abgabeseite bei
nur 412 MW lag. Mit dieser Relation nimmt das WEMAG-Netz
bundesweit einen Spitzenplatz ein. Damit hat sich auch im
vergangenen Jahr der Trend fortgesetzt, dass unser Netz
zu immer größeren Zeitanteilen eines Jahres dem Abtransport
des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms und
weniger der Versorgung der angeschlossenen Kunden dient.
Diese Entwicklung wird sich weiter verschärfen. In einem
mittleren Szenario rechnen wir damit, dass die Einspeiseleistung
aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf
rund 2.000 MW ansteigt und damit die Netzlast um das Vierbis
Fünffache übertreffen wird.
Die durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien verursachten
Kosten in unserem Netz können im Gegensatz zu den Einspeisevergütungen
leider zu großen Teilen nicht bundesweit
umgelegt werden. Stattdessen verteuern sie die Netzentgelte,
die die an unser Netz angeschlossenen Kunden zu zahlen
haben. Der Anstieg der Netzentgelte machte daher ebenso wie
die Erhöhung staatlicher Umlagen sowohl Anfang 2011 wie
auch Anfang 2012 Erhöhungen der Strompreise erforderlich.
Unser Vertrieb hat das Angebot an ökologischen Strom- und
Gasprodukten im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Wie
schon zuvor erhalten sämtliche Privatkunden, Klein gewerbekunden
und kommunale Kunden mit einem Jahresverbrauch
von weniger als 100.000 kWh von uns ausschließlich
Ökostrom. Seit Jahresmitte 2011 bieten wir außerdem ein
von seiner ökologischen Wertigkeit her noch besseres
Ökostromprodukt an. Es handelt sich um ein mit dem „Grüner
Strom Label Gold“ versehenes und entsprechend zertifiziertes
Produkt, das 2,0 ct / kWh (netto) teurer ist als unser
normales Produkt. Dieser Aufschlag wird in voller Höhe in
den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert.
Auf der Gasseite erhält jeder Neukunde von uns einmalig
eine Waldaktie. Dieses „Wertpapier“ bestätigt dem Empfänger,
dass für den Gegenwert von 10,00 EUR eine Wald fläche
von 10 m 2 in Mecklenburg-Vorpommern neu aufgeforstet
wird. Rund 800 Gaskunden haben im April 2011 an einer
Baumpflanzaktion in der Schaalseeregion teilgenommen und
die ersten Hektar eines WEMAG-Klimawaldes gepflanzt. Ein
besonders hochwertiges Gasprodukt, bei dem der Kunde
vollständig CO 2-frei gestelltes Erdgas erhält, komplettiert die
Produkt palette. Die CO 2-Freistellung erfolgt u. a. durch den
Ankauf von „MoorFutures“. Bei den MoorFutures handelt es
sich, wie bei den Waldaktien, um eine vom Landwirtschaftsministerium
des Landes Mecklenburg-Vorpommern initiierte
Aktion. Die in MoorFutures investierten Mittel werden eingesetzt,
um trockengelegte Moorflächen wieder zu vernässen
und auf diese Weise ganz erhebliche Mengen an CO 2 im
Moor zu binden.
Der angestrebte Erwerb eigener Windkraftanlagen ist uns im
Jahr 2011 noch nicht gelungen. Von einem kurz vor Vertragsabschluss
stehenden Projekt haben wir Abstand genommen,
nachdem der Anbieter seine Kaufpreisforderungen in der
Folge der Energiewendebeschlüsse deutlich nach oben
geschraubt hatte. Eine erste, im Wesentlichen auf Gülleeinsatz
basierende Biogasanlage haben wir zum Jahresende in
Rodenwalde in Betrieb genommen, ebenso eine größere
Photovoltaikanlage in Güstrow sowie einige weitere Photovoltaikanlagen
auf Betriebsgebäuden der WEMAG-Gruppe.
Mit 4 Mio. EUR haben wir uns zu Jahresbeginn 2011 an der
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt.
Gemeinsam mit den übrigen Gesellschaftern aus der Thüga-
Gruppe soll über diese Gesellschaft in den nächsten zehn
Jahren ein Betrag von über 1 Mrd. EUR in den Ausbau erneuerbarer
Energien investiert werden. Erste Windparks mit einer
Gesamtleistung von 56 MW wurden durch die neu gegründete
Gesellschaft bereits im Jahr 2011 erworben.