07.11.2013 Aufrufe

Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst

Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst

Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auch in der Konfliktnachsorge –, indem er die Form und<br />

Dynamik einer Konfliktaustragung mit gewaltfreien Mitteln<br />

dahin beeinflusst, dass Gewalt verhindert, beendet oder<br />

zumindest gemindert werden kann. Obwohl der ambitionierte<br />

Begriff anfänglich Erwartungen weckte, die auf das<br />

programmatisch Realisierbare reduziert werden mussten und<br />

obwohl ihm Skepsis, ja sogar Häme von vielen politischen<br />

und diplomatischen Akteuren entgegenschlug, hat sich der<br />

ZFD tatsächlich knapp sieben Jahre nach seiner Einführung<br />

nicht nur als praxisnahes Werkzeug der <strong>Frieden</strong>sförderung in<br />

der Entwicklungszusammenarbeit, sondern auch als vorbildliches<br />

Gemeinschaftswerk staatlicher und nichtstaatlicher<br />

deutscher Träger <strong>im</strong> Konsortium ZFD bewährt.<br />

Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) ist das einzige<br />

staatliche Mitglied des Konsortiums ZFD und hat in seinem<br />

Leitbild <strong>Frieden</strong>sförderung und Zivile Konfliktbearbeitung<br />

zu Schwerpunkten seiner Arbeit gemacht. Entsprechend der<br />

<strong>im</strong> Konsortium gemeinsam entwickelten ZFD-Standards<br />

nutzt der DED das friedensfördernde Instrument aktuell in<br />

14 Ländern mit der strategischen Entsendung von über 70<br />

<strong>Frieden</strong>sfachkräften in lokale Partnerorganisationen, staatliche<br />

wie nichtstaatliche.<br />

Er ist insbesondere dort tätig, wo es die politischen Rahmenbedingungen<br />

zulassen, regionale und auch nationale<br />

Konflikte auf lokaler Ebene <strong>im</strong> partnerschaftlichen Diskurs<br />

lösen zu helfen – keinesfalls aber selbst zu lösen. Der ZFD<br />

ist kein <strong>Frieden</strong> bringender Engel, sondern ein Instrument<br />

der internationalen Politik, der Diplomatie wie der Entwicklungspolitik,<br />

das den Menschen Sicherheit gibt, ihnen<br />

Methoden und Wissen vermittelt, dass es zur Lösung von<br />

Konflikten stets eine zivile, das heißt eine nicht mit Gewalt<br />

und Krieg einhergehende, Alternative gibt. Dies ist eine sehr<br />

anspruchsvolle Aufgabe, die oft mit hohen Erwartungen und<br />

geringer öffentlicher Anerkennung verbunden ist.<br />

Häufig wird der DED gefragt, was man sich konkret<br />

unter <strong>Ziviler</strong> Konfliktbearbeitung und <strong>Frieden</strong>sförderung<br />

vorzustellen habe, welche Art von Aktivitäten der DED in<br />

diesem Bereich fördere und welche nachhaltigen Wirkungen<br />

das facettenreiche ZFD-Engagement erziele. Diese Anfragen<br />

sind der Anlass für das nun vorliegende Buch, das praxisnahe<br />

Einblicke in die vielfältige Arbeit des DED in diesem Bereich<br />

bietet und Wirklichkeiten aufzeigt, in denen <strong>Frieden</strong>sfachkräfte<br />

des DED tätig sind. Dr. Aurelia Berke hat die Lebenswelten<br />

und Erfahrungen der <strong>Frieden</strong>sfachkräfte anhand<br />

von Berichten, Presseartikeln und eigenen Interviews für den<br />

DED in diesem Buch lebendig aufgearbeitet.<br />

Die hier vorgestellten zehn Projekte aus zehn Ländern<br />

sind dynamisch und <strong>im</strong>mer wieder mit unvorhersehbaren<br />

politischen Ereignissen und sich ständig verändernden Rahmenbedingungen<br />

konfrontiert. In diesem Kontext Wirkungen<br />

des ZFD zu beobachten, ist eine tagtägliche Herausforderung.<br />

Mit den eigenen ZFD-Erfahrungen <strong>im</strong> Blick<br />

beteiligt sich der DED deshalb intensiv am Diskurs zum<br />

Thema Wirkungsorientierung. Eine Voraussetzung, um die<br />

Wirkungen eines ZFD-Engagements beurteilen zu können,<br />

liegt in der Erkenntnis, dass friedliche Entwicklung und gewaltfreie<br />

Konflikttransformation <strong>im</strong>mer mit langwierigen<br />

Lernprozessen und Verhaltensänderungen verbunden sind.<br />

Positive Verhaltensänderungen aller an einem Konflikt beteiligten<br />

Akteure – mitunter in winzigen Schritten – sind eine<br />

10 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!