Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
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Kampf gegen den Kleinwaffenmissbrauch jede staatliche<br />
Unterstützung, die sie kriegen kann.<br />
Lohnende Lobbyarbeit<br />
Kontakte zur Regierung sowie Unterstützung in Lobbying,<br />
Forschung und Öffentlichkeitsarbeit fallen derweil in den<br />
Aufgabenbereich von Gabriele Otterstetter. Während die<br />
<strong>Frieden</strong>skampagne auf Hochtouren läuft, unterstützt die<br />
Diplompädagogin die WGWR-Mitarbeiter be<strong>im</strong> Schreiben<br />
von Pressemitteilungen, be<strong>im</strong> Layouten von Image- und Informationsbroschüren<br />
und be<strong>im</strong> Aufbau einer Website, über<br />
die auch ein elektronischer Newsletter versendet wird. Ähnlich<br />
wie Marcos Smith muss sie das mit viel Geduld und<br />
Fingerspitzengefühl tun, denn die Erfahrung ihrer beiden<br />
einhe<strong>im</strong>ischen Kollegen <strong>im</strong> Schreiben von Pressetexten hält<br />
sich in Grenzen. Üben, üben, üben, heißt es deshalb, und<br />
irgendwann haben alle den Dreh tatsächlich raus.<br />
Durch die verbesserte Kommunikation nach außen<br />
können neue – auch internationale – Kontakte hergestellt<br />
werden. Regelmäßig finden Austauschtreffen mit anderen<br />
Organisationen statt, die die Kleinwaffen aus Kambodscha<br />
verbannen wollen, und schließlich kommt sogar eine Partnerschaft<br />
mit der Organisation Safer Africa aus Südafrika<br />
zustande. Schon bald ist der Bekanntheitsgrad der WGWR<br />
weit über den südostasiatischen Raum hinaus gewachsen,<br />
neue Büros werden gemietet und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt,<br />
die von Otterstetter begleitend beraten werden.<br />
Ab 2004 dann nehmen vor allem „Monitoring & Advocacy“<br />
ihre Zeit in Anspruch. Der Missbrauch von Klein-<br />
waffen will dokumentiert und erforscht werden – eine unabdingbare<br />
Voraussetzung dafür, dass die kambodschanische<br />
Regierung in Sachen Kleinwaffenkontrolle und -reduzierung<br />
mehr untern<strong>im</strong>mt. In akribischer Kleinarbeit erstellen Otterstetter<br />
und ihr Team deshalb eine Datenbank, die sie täglich<br />
mit neuesten Presseinformationen füttern und durch eigene<br />
Umfragen in der Bevölkerung ergänzen. „Die Datenbank<br />
war ein wichtiges Instrument, um objektive und nachvollziehbare<br />
Daten zum Kleinwaffenmissbrauch zu erhalten,<br />
weil es in Kambodscha keine solche Datenbank gab und die<br />
Zahlen vorher geschätzt wurden“, so Otterstetter.<br />
Trotzdem gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der<br />
Regierung zunächst ein wenig schwierig, und die für Otterstetters<br />
Arbeit geplanten zwei Jahre sind viel zu schnell vorbei.<br />
Deshalb schickt der DED flugs eine würdige Nachfolgerin:<br />
Sie heißt Sofia Hedlund, ist Expertin in internationaler<br />
Politik und hat zudem fundiertes Wissen in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
<strong>im</strong> Gepäck. Hedlung führt fort, was<br />
ihre Vorgängerin begonnen hat. Sie hilft Workshops, Konferenzen<br />
und Kampagnen zum Austausch mit der Regierung,<br />
den Sicherheitskräften und anderen Nichtregierungsorganisationen<br />
zu koordinieren und führt mit dem Team verschiedene<br />
Forschungsarbeiten zur negativen Wirkung von Kleinwaffen<br />
durch. Daneben hat auch sie ein Auge auf die Qualität<br />
der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Und der Einsatz lohnt sich: Durch die unermüdliche<br />
Lobbyarbeit und die Aufklärungskampagnen der WGWR<br />
werden die Folgen des Kleinwaffenmissbrauchs <strong>im</strong>mer mehr<br />
zum öffentlichen Thema, und auch die Regierung ist inzwischen<br />
aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Sie hat ein neues<br />
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