Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
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Kleinwaffengesetz verabschiedet und hilft nun offiziell, die<br />
vielen Gewehre, Pistolen und Granaten, die noch <strong>im</strong> Umlauf<br />
sind, einzusammeln und zu zerstören. In öffentlichen Zeremonien<br />
werden die Waffen zu Scheiterhaufen gestapelt und<br />
verbrannt. Es sind sehr bewegende Momente: Buddhistische<br />
Mönche in orangefarbenen Gewändern sprechen den Segen,<br />
viele Menschen weinen. Die Erinnerung an das erlebte Grauen,<br />
an tote Angehörige, an verlorene Jahre löst sich be<strong>im</strong> Anblick<br />
der Flammen. Das Feuer reinigt.<br />
Dass man sich heute – zumindest tagsüber – gefahrlos<br />
auf den Straßen von Phnom Penh aufhalten kann, ist<br />
mit ein Verdienst der WGWR. Das hat auch die Nationale<br />
Kommission zur Kleinwaffenproblematik erkannt und der<br />
Organisation eine schriftliche Kooperationsbestätigung<br />
übermittelt, was in Kambodscha eher die Ausnahme ist.<br />
„Die offizielle Einbeziehung einer Nichtregierungsorganisation<br />
in Regierungsangelegenheiten ist in der Tat ungewöhnlich<br />
und zeugt von großer Anerkennung“, sagt Sofia<br />
Hedlund. Umso bedauerlicher ist es, dass die WGWR ihre<br />
Arbeit derzeit stark einschränken muss, bis neue Geldgeber<br />
gefunden sind. Trotzdem hat sich der Einsatz von Marcos<br />
Smith, Gabriele Otterstetter und Sofia Hedlund mehr als<br />
gelohnt.<br />
Die geknüpften Netzwerke werden ihre eigene Dynamik<br />
entfalten, die vielen geschulten und sensibilisierten Akteure<br />
nunmehr aktiv am Fundament für eine friedlichere Zukunft<br />
Kambodschas mitbauen. Bleibt zu hoffen, dass auch die Regierung<br />
weiterhin ihrer Verantwortung nachkommt. Denn<br />
dann könnten die Werte sich langfristig wandeln, könnten<br />
Visionen realisiert, die Fehler der Vergangenheit aufgear-<br />
beitet und die Unzulänglichkeiten der Gegenwart beseitigt<br />
werden.<br />
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