Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
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Khartum, Januar 2005. Täglich erreichen die Hauptstadt<br />
neue Schreckensmeldungen aus Darfur. Immer wieder wird<br />
von neuen Angriffen und Überfällen durch Rebellen oder<br />
durch die arabischen Reitertruppen berichtet. Die Entwaffnung<br />
dieser arabischen Milizen, der so genannten „Janjaweed“,<br />
hat bislang nicht stattgefunden. Vielmehr scheinen<br />
offizielle Polizei und Milizen zum Teil zusammenzuarbeiten.<br />
Sie plündern, vertreiben und töten, die ganze Tragödie des<br />
Südens scheint sich nunmehr <strong>im</strong> Westen des Landes zu wiederholen.<br />
Zwei Mitarbeiter von Save the Children sind <strong>im</strong><br />
Dezember bei einer Minenexplosion umgekommen, zwei<br />
weitere wurden von Rebellen erschossen. Nach Oxfam und<br />
dem DED hat auch diese Organisation inzwischen ihre restlichen<br />
Helfer aus dem Gebiet abgezogen. Die Menschen in<br />
Sanam-El-Naga sind seit Ende 2004 auf sich allein gestellt,<br />
das Projekt musste vorzeitig beendet werden.<br />
Wie alle Beteiligten kann Alain Sitchet jetzt nur hoffen.<br />
Hoffen, dass die Siedlung von Überfällen verschont bleibt,<br />
dass die Sicherheitskräfte sich bewähren, all die Mühe nicht<br />
umsonst war. Auf seinem Schreibtisch beginnt sich inzwischen<br />
die Arbeit für neue Projekte zu häufen, Projekte, die er<br />
in Zukunft von Khartum aus koordinieren wird. Vor allem<br />
der Süden braucht nach dem <strong>Frieden</strong>sabkommen Unterstützung<br />
für die Nachkriegsphase. Und nach der erfolgreichen<br />
Arbeit der SMU in Sanam-El-Naga ist anzunehmen, dass sich<br />
das Konzept auch bei der Reintegration von he<strong>im</strong>gekehrten<br />
Flüchtlingen bewähren wird. Alain Sitchet wird künftig sehr<br />
viel zu tun haben. Doch die Sorge um die Menschen von<br />
Sanam-El-Naga wird ihn dabei täglich begleiten. Solange, bis<br />
der Terror endlich ein Ende hat. Bis die Menschen in Darfur<br />
wieder sicher sind, ihre Kinder wieder lachen können. Wann<br />
das ist, bleibt ungewiss. Bald, „inshallah“ – so Gott will.<br />
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