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Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst

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Sie sind die Menschen der Erde und sprechen die Sprache<br />

der Erde: die Mapuche, eines der letzten Naturvölker Chiles.<br />

Die Erde, „Mapu“, ist für sie mehr als eine bloße Lebensgrundlage.<br />

Die Erde ist ihnen heilig. Sie ist der Ort, wo ihre<br />

Vorfahren begraben sind und wo ihre Götter leben, der Ursprung<br />

ihrer symbolischen Riten und Ausgangspunkt ihres<br />

Glaubens. Sie ist die materielle Basis ihrer Geschichte und<br />

die Grundlage ihres kulturellen Lebens. Verlieren die Mapuche<br />

diese Erde, dann verlieren sie nicht nur ihren Lebensraum,<br />

sondern mit ihm auch ihre Identität und ihre Kultur.<br />

Eine Kultur, die sie über fünf Jahrhunderte lang erfolgreich<br />

verteidigt haben: erst gegen das Inka-Reich, dann gegen die<br />

Spanier und schließlich gegen die chilenische Oligarchie. Sie<br />

kämpften um ihr Land, als mit der Unabhängigkeit Chiles<br />

eine Hetzjagd auf die „Indios“ begann und um ihre Existenz,<br />

als Pinochet die Aufteilung ihres Besitzes unter Großgrundbesitzern<br />

und Forstbetrieben anordnete.<br />

Unbeschadet haben sie das nicht überstanden: Nur wenige<br />

Hektar südlich des BioBio-Flusses sind ihnen vom Land<br />

ihrer Vorfahren geblieben. Heute müssen die Mapuche auch<br />

diese letzten Fleckchen ihrer Erde verteidigen. Nicht gegen<br />

Kolonialherren oder Diktatoren, sondern gegen die Geschütze,<br />

die die moderne Demokratie auffährt: Forstmaschinen,<br />

Planierraupen und Motorsägen. Es ist ein schwieriges<br />

Unterfangen. Denn die Holzwirtschaft hat in Chile sehr<br />

mächtige Verbündete.<br />

Für den chilenischen Staat und die nationale Exportindustrie<br />

sind die großen Holzunternehmen so wichtig, dass<br />

die Belange der einhe<strong>im</strong>ischen Bevölkerung oft unter dem<br />

Teppich der wirtschaftlichen Interessen verschwinden. Zwar<br />

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