Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Europäerin sehr geschätzt, und in den Higaonon-Gemeinden<br />
ist sie mittlerweile ein gern gesehener Gast.<br />
Ich möchte wissen, ob sie bei ihren Aufenthalten in<br />
den abgelegenen Barangays keine Angst hat – schließlich ist<br />
Mindanao für Rebellenaktivitäten bekannt, in deren Zuge<br />
auch der eine oder andere ausländische Tourist verschwindet.<br />
„Insgesamt ist die Sicherheitslage stabil, und wenn man sich<br />
an die Regeln hält, kann eigentlich nichts passieren“, sagt sie<br />
schlicht. „Wichtig ist, dass die Bezirksvorsteher wissen, wann<br />
ich vor Ort bin und wo ich übernachte.“<br />
Die Frau ist also nicht nur ein Energiebündel, sondern<br />
auch ziemlich mutig – weder Geister noch Gangster<br />
scheinen sie schrecken zu können. Kein Wunder, dass es ihr<br />
nach so kurzer Zeit vor Ort bereits gelungen ist, ein solides<br />
Fundament zu schaffen, auf dem sie ihre Arbeit fortsetzen<br />
kann. Und auf dem Programm steht so einiges: Neben der<br />
Implementierung des Grundsteuerprojekts und der Arbeit<br />
mit den Higaonon wird Annette Braun künftig auch die<br />
Bezirksmediatoren beraten, Vorträge zum Thema Dezentralisierung<br />
und Föderalismus halten und <strong>im</strong> Rahmen eines<br />
Programms zur <strong>Frieden</strong>serziehung für das philippinische<br />
Militär verschiedene Konfliktlösungsmodule vorstellen – ein<br />
Projekt, das sie besonders begeistert, weil die Initiative hier<br />
vom Militär selbst ausgegangen ist, wie sie mir erzählt. Ich<br />
bin beeindruckt. Und nach unserem Gespräch umso mehr<br />
davon überzeugt, dass Annette Braun auf Mindanao noch<br />
einiges bewegen wird. Nicht nur, weil sie motiviert, belastbar<br />
und angstfrei ist. Sondern auch, weil es ihr <strong>im</strong>mer wieder gelingt,<br />
ihre Position als Außenstehende für ihre Arbeit positiv<br />
zu nutzen, die eigene Rolle kritisch zu hinterfragen und mit<br />
ihrem außergewöhnlichen Gespür für kulturelle Feinheiten<br />
eine pragmatische Einschätzung dessen vorzunehmen, was<br />
sie überhaupt bewegen kann.<br />
98 99