Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst
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inzwischen unaufhörlich Tropenholz aus dem Regenwald<br />
karren, Siedler den Wald roden, um Ackerland zu gewinnen<br />
und Großgrundbesitzer das Gleiche tun, um ihren Ölpalmenbestand<br />
zu erweitern. Das Problem dabei ist nicht nur,<br />
dass der Waldbestand bedenklich schrumpft, sondern auch,<br />
dass die bearbeiteten Landflächen oft schon einen Eigentümer<br />
haben – alteingesessene Gemeinden, die seit Generationen<br />
auf dem Land leben und arbeiten und ihre Lebensgrundlage<br />
zunehmend bedroht sehen.<br />
Nach ecuadorianischem Recht können Privatpersonen,<br />
Einzelgemeinden und Unternehmen Flächen übereignet<br />
bekommen, die sie mindestens fünf Jahre ununterbrochen<br />
bewirtschaftet haben, vorausgesetzt, die Fläche ist nicht<br />
schon vergeben. Die Regierung n<strong>im</strong>mt es allerdings mit<br />
der Vergabe der Landtitel nicht so genau, sodass es mitunter<br />
zwei oder mehrere begründete Ansprüche auf ein Stück<br />
Land geben kann. Die Folge sind heftige Querelen zwischen<br />
den verschiedenen Gruppen um die Nutzungsrechte. Es ist<br />
ein ungleicher Kampf. Vor allem gegen die Unternehmen<br />
ziehen die Gemeinden der Indigenen und Afro-Ecuadorianer<br />
meist den Kürzeren; hier trifft David auf Goliath. Hinzu<br />
kommt, dass ihre Verhandlungsposition meist noch durch<br />
zusätzliche Streitigkeiten untereinander und mit den Siedlern<br />
geschwächt ist. Keine gute Ausgangsposition, um den<br />
Regenwald nachhaltig zu bewirtschaften. Denn dazu müssen<br />
die verschiedenen Parteien erst lernen, ihre Konflikte<br />
friedlich beizulegen. Und genau hier kommt Volker Frank<br />
ins Spiel.<br />
Anbau von Dialogkulturen<br />
Drei Jahre lang arbeitet der Soziologe und Entwicklungspolitologe<br />
mit dem Team der einhe<strong>im</strong>ischen Unidad Coordinadora<br />
para el Desarrollo Forestal Sostenible de la Provincia<br />
de Esmeraldas (UC). Die Koordinationseinheit zur nachhaltigen<br />
Entwicklung des Waldes von Esmeraldas wurde 1995<br />
gegründet, um die Arbeit der verschiedenen in der Region<br />
tätigen Organisationen zu koordinieren und so die Kräfte <strong>im</strong><br />
Kampf gegen die fortschreitende Zerstörung des Regenwalds<br />
zu bündeln. In ihr sind Regierungsinstitutionen, nationale<br />
und internationale Nichtregierungsorganisationen sowie der<br />
Verband der Holzindustrie vertreten. Schnell ist klar, dass<br />
eine nachhaltige und verantwortungsvolle Bewirtschaftung<br />
des Regenwalds nur dann funktionieren kann, wenn etwas<br />
gegen die Konflikte zwischen den einzelnen Nutzergruppen<br />
getan wird.<br />
Das professionelle Know-how dafür kommt <strong>im</strong> Oktober<br />
2001 über den Zivilen <strong>Frieden</strong>sdienst in Gestalt von<br />
Volker Frank. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der UC<br />
soll Frank versuchen, die Dialogbereitschaft zwischen den<br />
rivalisierenden Akteuren zu fördern und die Verhandlungsposition<br />
vor allem der indigenen und afro-ecuadorianischen<br />
Kommunen zu stärken. Ein ehrgeiziges Unternehmen, denn<br />
Landknappheit und Vorurteile haben den gesellschaftlichen<br />
Kitt zwischen den verschiedenen Gruppen und Ethnien <strong>im</strong><br />
Laufe der Zeit erheblich bröckeln lassen. Von Anfang an arbeitet<br />
Volker Frank deshalb eng mit seinem einhe<strong>im</strong>ischen<br />
Kollegen Edgardo Prado zusammen. „Die Orientierung<br />
durch einen lokalen Experten, der den kulturellen Kontext<br />
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