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Frieden im Fokus - Ziviler Friedensdienst

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Nyala, Juni 2004. Regen prasselt auf das Dach des Bürogebäudes.<br />

Eigentlich ist der Regen ein gutes Zeichen, denn<br />

mit ihm verwandelt sich die staubige Wüste Darfurs in eine<br />

von saftigem Grün überzogene Hügel- und Felderlandschaft.<br />

Doch auch der Regen bringt keine Erleichterung. Über den<br />

Straßen hängt der Geruch von Gewalt, es ist ruhig geworden<br />

in Nyala. Einige Büroräume sind leer geräumt, viele der<br />

internationalen Hilfsorganisationen haben ihre Mitarbeiter<br />

schon abgezogen.<br />

Nachdenklich packt auch Alain Sitchet seine Sachen<br />

zusammen. Auch er wird später am Tage in ein Flugzeug<br />

steigen, das ihn ins sichere Khartum <strong>im</strong> Norden des Landes<br />

bringt – vorübergehend, so ist es geplant, bis die Situation<br />

in Darfur wieder unter Kontrolle ist. Wann das sein wird,<br />

weiß niemand. Gut möglich, dass Alain Sitchet nicht mehr<br />

nach Nyala zurückkehren kann. Er denkt an die Menschen<br />

in Sanam-El-Naga, Flüchtlinge <strong>im</strong> eigenen Land, die gerade<br />

erst wieder angefangen haben zu leben, zu hoffen. Werden<br />

sie wieder fliehen müssen, so wie damals, als die bewaffneten<br />

Reiter <strong>im</strong> Süden ihre Dörfer überfielen? Wieder Tage,<br />

Wochen, Monate in der Savanne umherirren, ohne Wasser<br />

und ohne Lebensmittel? Fragen, die Alain Sitchet nicht<br />

mehr loslassen wollen. Mehrere Jahre lang haben er und sein<br />

Vorgänger Wilhelm Böttrich zusammen mit vielen anderen<br />

Helfern alles daran gesetzt, diesen Menschen eine bessere<br />

Zukunft zu ermöglichen. Jetzt ist alles ungewiss. Die Ungewissheit<br />

ist das Schl<strong>im</strong>mste. Hier, <strong>im</strong> Sudan, in einer der<br />

politisch instabilsten Regionen der Welt.<br />

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