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5.2 Totale Differentialgleichung<br />
Ist umgekehrt eine Gleichung<br />
P(x, y) dx + Q(x, y) dy = 0 (50)<br />
so entstanden, dann muss sie zur Gleichung (49) äquivalent sein. Sie muss dann eine<br />
Lösung der Form u(x, y) = C besitzen. Eine solche dgl wird total genannt.<br />
Damit eine Gleichung der Form (50) total ist, muss also eine Funktion u(x, y) existieren,<br />
so dass<br />
P(x, y) = ∂u Q(x, y) = ∂u<br />
(51)<br />
∂x<br />
∂y<br />
und somit<br />
∂P<br />
∂y = ∂ u<br />
∂x∂y = ∂Q<br />
∂x<br />
Daraus folgt der Satz:<br />
Die dgl (50) ist genau dann total, wenn die Integrabilitätsbedingung<br />
∂P<br />
∂y = ∂Q<br />
∂x<br />
(52)<br />
erfüllt ist.<br />
Die Lösung geht nun in folgenden Schritten:<br />
Man integriert zunächst die Gleichung:<br />
∂u<br />
∂x<br />
= P ⇒ u(x, y) = P(x, y) dx + φ(y) = S(x, y) + φ(y)<br />
mit einer willkürlichen Funktion φ(y), die bei dieser partiellen dgl an Stelle der Integrationskonstanten<br />
gewöhnlicher dgl’s erscheint. Andererseits ist aber:<br />
Q(x, y) = ∂u<br />
∂y = ∂S<br />
∂y + φ′ (y) ⇒ φ ′ ∂S(x, y)<br />
(y) = Q(x, y) −<br />
∂y<br />
Durch Integration des nun bekannten φ ′ (y) erhält man dann die Integrationskonstante.<br />
Man hätte natürlich ebenso mit der Integration von Q beginnen können.<br />
Beispiel:<br />
ln(y + 1) dx +<br />
Die Integrabilitätsbedingung ist erfüllt. Es ist:<br />
Daraus folgt<br />
Q(x, y) = ∂u<br />
∂y =<br />
2y(x − 1)<br />
y + 1 dy = 0<br />
u(x, y) = ln(y + 1) dx + φ(y) = x ln(y + 1) + φ(y)<br />
2xy<br />
y + 1 + φ′ (y) ⇒ φ ′ 2y(x − 1)<br />
(y) =<br />
y + 1 − 2xy<br />
y + 1 = − 2y<br />
y + 1<br />
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