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5.4 Lineare Differentialgleichungen<br />
Setzt man diese λ in die Lösung Gl. (65) ein, dann bekommt man:<br />
x(t) = e −γt/ (A e ωt + A e −ωt )<br />
= e −γt/ [A (cos ωt + i sin ωt) + A (cos ωt − i sin ωt)]<br />
Hier haben wir die Eulersche Formel verwendet. Wir sortieren die Gleichung noch<br />
etwas um:<br />
x(t) = e −γt/ [(A + A ) cos ωt + i(A − A ) sin ωt]<br />
Da die Lösung aus physikalischen Gründen reell sein muss, müssen die A k selbst komplex<br />
sein, und zwar so<br />
A + A = A und A − A = −iB<br />
mit reellen A und B. Mit dieser Setzung wird 2A = A − Bi und 2A = A + Bi. Nun<br />
bekommt man wieder eine reellwertige Funktion:<br />
x(t) = e −γt/ [A cos ωt + B sin ωt] (67)<br />
Dies ist die allgemeine Lösung im dritten Fall. Sie stellt nun tatsächlich eine harmonische<br />
Schwingung dar, die durch den Faktor exp(−γt/2) gedämpft wird.<br />
Beispiel Keplerbewegung:<br />
Energiesatz:<br />
Für die Keplerbewegung gilt der Drehimpulssatz und der<br />
m(r × dr<br />
dt ) = L 1<br />
m dr<br />
2 dt − GMm = E<br />
r<br />
Da die Bewegung in einer Ebene verläuft, führt man in dieser Ebene Polarkoordinaten<br />
ein, dann gilt dr = dr + r dφ . Für den Betrag des Drehimpulses L gilt dann<br />
L = mr ⋅ r dφ<br />
dt<br />
= mr<br />
dφ<br />
dt<br />
da nur die zu r senkrechte Komponente von dr/dt zum Drehimpulsbetrag beiträgt. Die<br />
Energiegleichung wird dann zu:<br />
E = m 2 ⋅ dr + r dφ <br />
dt <br />
− GMm<br />
r<br />
= m ⎛ dr dφ dφ ⎞<br />
2 ⎜ +<br />
⎝dφ r<br />
dt dt ⎟<br />
⎠<br />
− GMm<br />
r<br />
Gesucht ist ja die Funktion r(φ), deshalb wird die Energiegleichung so umgeformt,<br />
dass nur noch r und φ vorkommen. Nun ist aber wegen des Drehimpulses<br />
dφ <br />
dt<br />
L h<br />
= ≡<br />
m r r <br />
und dies eingesetzt in die Energiegleichung liefert<br />
E = m 2<br />
<br />
dr h<br />
<br />
<br />
dφ r<br />
<br />
+<br />
h<br />
r − GMm<br />
r<br />
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