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Mathematische Grundlagen - SFZ-WEB-Seite Mathematik-Server

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5.4 Lineare Differentialgleichungen<br />

5.4.5. Einige direkte Ansätze für partikuläre Lösungen<br />

In vielen Fällen findet man bei linearen dgl mit konstanten Koeffizienten eine partikuläre<br />

Lösung ohne die Variation der Konstanten anwenden zu müssen. Einige Fälle seien hier<br />

ohne Beweis mitgeteilt.<br />

Bezeichnet man mit D den Operator D = , dann kann eine solche Gleichung in der<br />

x<br />

Form<br />

F(D)y = f(x)<br />

geschrieben werden, z. B. ist y ″ + y ′ − 6y = 8e x dasselbe wie (D + D − 6)y = 8e x und<br />

das charakteristische Polynom ist dann F(λ) = λ + λ − 6.<br />

Nun gilt:<br />

1. Ist f(x) = Ae αx , so ist eine partikuläre Lösung y = Aαx<br />

, sofern F(α) ≠ 0 ist.<br />

F(α)<br />

Sollte α eine r-fache Nullstelle von F(α) sein, also F(D) = G(D)(D − α) r gelten, dann<br />

ist die partikuläre Lösung durch y = Aαx x r<br />

gegeben.<br />

r!G(α)<br />

2. Mit obiger Regel kann man auch den Fall f(x) = A sin ωx mittels komplexer Rechnung<br />

erledigen, indem man f(x) als Imaginärteil von Ae ωx betrachtet.<br />

3. Ist f(x) ein Polynom vom Grad k, so kann man für die partikuläre Lösung ebenfalls<br />

ein Polynom k-ten Grades ansetzen.<br />

4. Ist f(x) = P k (x)e αx , wo P k ein Polynom k-ten Grades ist, dann ist Q k (x)e αx , wo Q k<br />

ein Polynom höchstens k-ten Grades ist, eine partikuläre Lösung.<br />

5. Der Fall f(x) = P k (x)e αx cos ωx lässt sich auf den vorigen zurückführen indem man<br />

f(x) als Realteil von P k (x)e (α+ω)x betrachtet.<br />

Beispiel: (D + 1) y = e −x + x . Linke <strong>Seite</strong> ausgeschrieben lautet: y ‴ + 3y ″ + 3y ′ + y.<br />

Die charakteristische Gleichung hat nur die dreifache Nullstelle λ = −1. Die allgemeine<br />

Lösung der homogenen Gleichung ist demnach: u = (C + C x + C x )e −x . Wir müssen<br />

nun partikuläre Lösungen für die rechten <strong>Seite</strong>n x und e −x suchen. Nach dem<br />

Superpositionsprinzip ergibt sich ja die Gesamtlösung als Summe der Lösungen für die<br />

Summanden.<br />

Für x setzt man y = A + Bx + Cx an. Dann erhält man durch Einsetzen:<br />

0 + 3 ⋅ 2C + 3 ⋅ (B + 2Cx) + (A + Bx + Cx ) = x ⇒<br />

(C − 1)x + (B + 6C)x + (A + 3B + 6C) = 0<br />

woraus durch Koeffizientenvergleich C = 1, B = −6 und A = 12 folgt. Damit ist die<br />

partikuläre Lösung y = x − 6x + 12<br />

Für den Summanden ist Regel 1 anzuwenden. Hier ist α = −1 eine r = 3 fache Nullstelle<br />

von F(λ), damit ist G(D) = 1 und die Partikulärlösung lautet: y = x e −x<br />

Somit ist die allgemeine Lösung der dgl:<br />

y = (C + C x + C x + x )e −x + x − 6x + 12<br />

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