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Mathematische Grundlagen - SFZ-WEB-Seite Mathematik-Server

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5.4 Lineare Differentialgleichungen<br />

Die Integrationskonstanten A und A sind hier komplex, stellen also vier reelle Konstanten<br />

dar. Die allgemeine Lösung braucht aber nur zwei reelle Konstanten, so dass A = 0<br />

gesetzt werden kann. Damit hat man für den physikalisch allein sinnvollen Realteil dann<br />

mit A = Ae φ das Ergebnis:<br />

Ru(t) = R Ae −γt/ e (Ωt+φ) = Ae γt/ cos(Ωt + φ)<br />

Dies ist die allgemeinste Lösung der Gleichung (64), wobei hier Ω komplex sein kann,<br />

nämlich dann, wenn die Lösungen λ , = − γ ± iΩ der charakteristischen Gleichung reell<br />

<br />

sind.<br />

u(t) beschreibt also eine Bewegung in der komplexen Ebene, ihr Realteil die Projektion<br />

dieser Bewegung auf die x-Achse.<br />

Für das charakteristische Polynom haben wir hier F(D) = D + γD + ω . Nach der<br />

<br />

Regel 1 von oben hat man dann als Ansatz für eine partikuläre Lösung zu nehmen (mit<br />

α = iω):<br />

v(t) = aeiωt<br />

F(iω) = ae ωt<br />

ae<br />

=<br />

ωt<br />

−ω + iγω + ω ω − ω + iγω<br />

falls F(iω) ≠ 0 ist. Der Fall, dass F(iω) = 0 ist, tritt auf, wenn ω = γ ± Ω ist. Dieser<br />

<br />

Fall kann bei echten Schwingungen, wo Ω reell ist, nicht vorkommen, da sonst die<br />

Erregerfrequenz selbst komplex sein müsste.<br />

Im allgemeinen Fall bekommt man so zunächst als komplexe Lösung der erzwungenen<br />

Schwingung:<br />

ae ωt<br />

x(t) = u(t) + v(t) = Ae −γt/+(Ωt+φ) +<br />

ω − ω + iγω<br />

Wir wollen hier nur den einzig interessanten Fall der »echten« Schwingung betrachten,<br />

wo also Ω reell ist. Dann klingt wegen der Dämpfung die homogene Lösung nach<br />

Beendigung des Einschwingvorgangs auf Null ab, so dass nur die partikuläre Lösung v<br />

verbleibt. Für diese gilt dann<br />

v(t) ≡ Ce (ωt+δ) = ae ωt ((ω − ω ) − iγω)<br />

(ω − ω ) + ω γ ⇒ C =<br />

a<br />

(ω − ω ) + ω γ (74)<br />

Die Phasenverschiebung zwischen der Erregerschwingung und e ωt und v(t) ist dann<br />

gegeben durch<br />

e δ =<br />

(ω − ω ) − iγω<br />

(ω − ω ) + ω γ ⇒ tan δ =<br />

δ<br />

Ie<br />

Re = − γω<br />

δ ω − (75)<br />

ω<br />

Wir können feststellen, dass die maximale Amplitude auftritt, wenn ω ≈ ω ist (Resonanzfall),<br />

ohne Dämpfung (also mit γ = 0) bekäme man dann unendliche Auslenkung,<br />

die Dämpfung drückt die Amplitude auf einen endlichen Wert herunter.<br />

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