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Arbeitsbericht 2012 im pdf Format - Gesellschaft für bedrohte Völker

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Das halb-nomadische Beduinenvolk in der Wüste Negev wird seit Jahren systematisch vertrieben.<br />

Rund 80.000 der etwa 150.000 in Israel ansässigen Beduinen leben bereits in offiziellen israelischen<br />

Siedlungen; 70.000 wohnen in 46 Dörfern <strong>im</strong> südlichen Teil der Negev-Wüste, die der Staat Israel<br />

jedoch nicht anerkennt.<br />

Die GfbV forderte bereits <strong>im</strong> Februar 2010 ein Ende der Zerstörung der „illegalen“ Beduinendörfer.<br />

Den Beduinen muss eine Fortführung ihrer traditionellen Lebensweise ohne Diskr<strong>im</strong>inierung weiter<br />

ermöglicht werden.<br />

Libanon<br />

Auf Einladung des Nahostbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, nahm Kamal Sido an einem<br />

zweitägigen MENA-Seminar (MENA: Middle East & North Africa, Nahost und Nordafrika) in Beirut<br />

teil. Die internationalen Teilnehmer setzten sich aus Vertretern von Jugendorganisationen,<br />

Länderexperten sowie dem nahezu vollständigen Vorstand der Jungen Union zusammen. Auch der<br />

Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses <strong>im</strong> Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), wohnte der<br />

Veranstaltung bei. Das Thema des Seminars lautete „Aufbau von Strukturen politischer und<br />

demokratischer Nachwuchsorganisationen in den MENA-Staaten“. Kamal Sido hielt dort einen<br />

Vortrag mit dem Titel: „Der sogenannte arabische Frühling. Soziale Medien und die Auswirkungen<br />

auf die Lage der Menschen- und Minderheitenrechte“. Er kam in Beirut auch mit Parlamentariern aus<br />

dem Libanon, Marokko und Tunesien sowie Vertretern verschiedener ethnischer Minderheiten in<br />

Kontakt.<br />

Irak<br />

Anfang <strong>2012</strong> reiste Kamal Sido in die Autonome Region Kurdistan <strong>im</strong> Irak. Dort besuchte er in<br />

Begleitung von Nazdar Asaad, Vorsitzende des Opfervereins „Vejîn“, das Dorf Barzan, in dem der<br />

Kurdenführer Mullah Mustafa Barzani begraben liegt. Der Ort hat <strong>für</strong> die irakischen Kurden eine<br />

tragische Bedeutung: 1983 wurden dort auf Befehl von Saddam Hussein etwa 8.000 Menschen<br />

hingerichtet. Der GfbV-Nahostreferent besuchte Überlebende dieses Genozids und machte sich ein<br />

Bild von der Arbeit von „Vejîn“. So unterhält der Verein eine Werkstatt, in der weibliche Angehörige<br />

der Opfer traditionelle Kleidung fertigen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Tätigkeit<br />

ist eine Art Therapie. Die Frauen können so langsam wieder in ein stabiles Leben zurückfinden. Kamal<br />

Sido stattete auch der christlichen Minderheit, die nach dem Krieg 2003 in die Ninive-Ebene geflohen<br />

ist, einen Besuch ab und nahm an der Beerdigung von Bischof Ishak Sako teil. In Bartalla traf er sich<br />

mit Christen, die eine Initiative zum Schutz des kulturellen Erbes der Stadt ins Leben gerufen haben,<br />

und führte Gespräche mit Angehörigen der religiösen Minderheit der Yeziden. In Erbil referiert er auf<br />

der Konferenz der syrischen Kurden über „Maßnahmen <strong>im</strong> Fall eines administrativen Vakuums in den<br />

kurdischen Gebieten Syriens“.<br />

Über den Besuch <strong>im</strong> Irak hinaus organisierte die GfbV deutschlandweit mehrere Veranstaltungen,<br />

Aktionen und Vorträge über die ethnischen und religiösen Minderheiten <strong>im</strong> Irak. Dazu zählte auch ein<br />

Treffen von Mandäern mit dem evangelischen Bischof Martin Schindehütte und seinen Mitarbeitern<br />

Martin Affolderbuch und Thorsten Leißer in Hannover. Die mandäische Delegation wurde angeführt<br />

von Priester Khaled Nasret Jasmin. Die Gespräche konzentrierten sich auf die Lage der Mandäer in<br />

Deutschland: Sie fordern mehr Möglichkeiten, ihre Religion frei ausüben zu können. Vor allem der<br />

Bau eines eigenen Kulthauses sowie eine Reform des Asylbewerbergesetzes, sodass Mandäer auch<br />

entfernte Gemeinden in Deutschland besuchen können, standen <strong>im</strong> Zentrum der Gespräche. Die<br />

Vertreter der Evangelischen Kirche sagten ihre Unterstützung bei der Suche eines Kulthauses zu und<br />

schlugen den Kauf eines alten Gemeindehauses einer Landeskirche vor.<br />

Türkei<br />

Die GfbV koordiniert ihren Einsatz stets mit Verbänden in Deutschland, die sich ebenfalls <strong>für</strong><br />

Minderheiten einsetzen. So arbeiteten wir <strong>2012</strong> eng mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

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