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Arbeitsbericht 2012 im pdf Format - Gesellschaft für bedrohte Völker

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17. Jahrestag des <strong>Völker</strong>mords von Srebrenica<br />

Mit einer Kranzniederlegung in der Neuen Wache, der Gedenkstätte <strong>für</strong> die Opfer des Krieges und<br />

der Gewaltherrschaft in Berlin, haben wir in Anwesenheit von mehr als 100 Bosniern am 11. Juli <strong>2012</strong><br />

der 8.372 Opfer von Srebrenica, unter ihnen mehr als 1.000 Jugendliche und 510 Frauen, gedacht.<br />

Wir erinnerten auch daran, dass das Massaker von Srebrenica am 11. Juli 1995 Teil eines furchtbaren<br />

Genozids war, den serbische Truppen und Milizen von 1992 bis 1995 in ganz Bosnien verübten. In der<br />

Gedenkstätte von Potočari bei Srebrenica wurden am 17. Jahrestag des <strong>Völker</strong>mords die sterblichen<br />

Überreste von 520 Ermordeten bestattet. Mehr als 7.000 Opfer aus Srebrenica wurden inzwischen<br />

aus Massengräbern exhumiert, 6.600 mittels DNA-Analyse identifiziert.<br />

Einsatz <strong>für</strong> Gedenkstätte <strong>für</strong> Überlebende des <strong>Völker</strong>mordes in Bosnien<br />

<strong>2012</strong> unterstützten wir die Forderungen der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Omarska<br />

nahe der Gemeinde Prijedor in Nordbosnien, die sich schon seit Jahren ein Mahnmal zum Gedenken<br />

an die Opfer auf dem ehemaligen Gelände des Lagers in der Republika Srpska wünschen. Illegale<br />

serbische Milizen haben mit der Unterstützung der Jugoslawischen Volksarmee das Lager errichtet.<br />

Es existierte vom 25. Mai bis zum 30. August 1992. Bis zu 7.000 Bosniaken und Kroaten wurden dort<br />

gefangengehalten, tausende systematisch getötet. 2004 kaufte der Stahlkonzern ArcelorMittal die<br />

Eisenmine Omarska. Unter dem Einfluss der serbischen Behörden, die den Genozid an den<br />

bosnischen Musl<strong>im</strong>en (Bosniaken) leugnen, hat das Unternehmen das Projekt <strong>für</strong> ein Gedenkzentrum<br />

jedoch auf Eis gelegt.<br />

Die GfbV, die Menschenrechtsorganisation Jews Against Genocide (New York) und andere<br />

Nichtregierungsorganisationen aus Bosnien und Europa appellierten <strong>im</strong> Juni <strong>2012</strong> an den Präsidenten<br />

der Europäischen Kommission José Manuel Barroso, den Präsidenten des Europaparlaments Martin<br />

Schulz, den EU-Erweiterungskommissar Štefan Füle, an Abgeordnete des Europaparlaments sowie an<br />

Vertreter der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien, Druck auf ArcelorMittal auszuüben. Sie<br />

sollten das Unternehmen auffordern, sein Versprechen einzuhalten und eine Gedenkstätte zur<br />

Erinnerung an die Opfer von Prijedor zu errichten.<br />

Leipziger Buchmesse<br />

Die GfbV organisierte am 16. März 2013 eine Veranstaltung <strong>im</strong> Rahmenprogramm der Leipziger<br />

Buchmesse, „Leipzig liest“, um auf die Situation von Minderheiten in der Ukraine, Weißrussland und<br />

Polen aufmerksam zu machen. Thematisiert wurden die Kr<strong>im</strong>tataren in der Ukraine, Deutsche in<br />

Polen, Polen in Weißrussland, jüdische Gemeinschaften sowie die Lage der Roma in diesen Ländern.<br />

Genozid-Leugner als Gastredner ausgeladen<br />

Michael Parenti, der Leiter der US-amerikanischen Sektion des Internationalen Komitees zur<br />

Verteidigung von Slobodan Milošević, wurde <strong>im</strong> Mai <strong>2012</strong> als Gastredner vom San Jose Peace and<br />

Justice Center in Kalifornien eingeladen. Wir konnten mit Unterstützung von Owen Beith<br />

(Repräsentant der GfbV in London), Aamir Qureshi (USA) und anderen Menschenrechtsaktivisten und<br />

-organisationen das Gremium überzeugen, Parenti, der den Genozid an den Bosniaken (bosnischen<br />

Musl<strong>im</strong>en) zwischen 1992 und 1995 leugnet, wieder auszuladen.<br />

Flüchtlinge<br />

Wir fordern <strong>für</strong> Menschen auf der Flucht ein humanes Bleiberecht, das den Werten unseres<br />

Grundgesetzes entspricht. Wir haben <strong>für</strong> deutsche Gerichte Gutachten zur Lage der Roma <strong>im</strong> Kosovo<br />

und Südserbien erstellt sowie Stellungnahmen zur Lage der Sinti und Roma in Deutschland <strong>für</strong> die<br />

Stiftungs- und Fördergemeinschaft Modellprojekte (SFGM) geschrieben.<br />

Unsere Referentin Jasna Causevic berät Flüchtlinge und leistet Hilfestellung in Notsituationen. Immer<br />

wieder gehen wir gegen Diskr<strong>im</strong>inierung, Ausgrenzung und Abschiebung vor und informieren Politik<br />

und Öffentlichkeit.<br />

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