Arbeitsbericht 2012 im pdf Format - Gesellschaft für bedrohte Völker
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SEKTIONEN<br />
GfbV-Bosnien-Herzegowina<br />
Trampina 4 / IV,<br />
71000 Sarajevo<br />
Bosnien-Herzegowina<br />
tel.: ++387 33 213 707<br />
fax: ++387 33 213 709<br />
e-mail: gfbv_sa@bih.net.ba, www.gfbv.ba<br />
Zusammenarbeit mit dem Holocaust Memorial Museum<br />
Für das Holocaust-Museum in Washington haben wir Opfer und Zeugen von Verbrechen während<br />
des Zweiten Weltkriegs in Bosnien und Herzegowina gesucht, um ihre Berichte aufzuzeichnen. Dabei<br />
ging es um Verbrechen an Angehörigen aller Volksgruppen – an den bosnischen Musl<strong>im</strong>en, Serben<br />
und Kroaten wie auch an Minderheiten. Besonderer Fokus sollte auf die Leiden der bosnischen<br />
Musl<strong>im</strong>e gelegt werden, da Verbrechen von damals an dieser Volksgruppe bis heute kaum aufgeklärt<br />
sind. Alle Aussagen der inzwischen hochbetagten Zeitzeugen wurden nach unserer Recherche und<br />
Vorbereitung aufgezeichnet. Im Holocaust-Museum in Washington sollen sie in einer<br />
Dauerausstellung von 2013 an zugänglich sein.<br />
Holocaustgedenktag<br />
In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Sarajevo organisierten wir anlässlich des<br />
Holocaustgedenktages in mehreren Schulen der bosnischen Hauptstadt Veranstaltungen. Wir wiesen<br />
dabei besonders darauf hin, wie wichtig es ist, die Erinnerung an den Holocaust an den Juden und an<br />
den Genozid an den Bosniaken wachzuhalten, und richteten einen Appell an das Parlament von<br />
Bosnien und Herzegowina (BiH), endlich das Gesetz gegen die Leugnung von Genozid und Holocaust<br />
zu verabschieden.<br />
Das Projekt „Memorialisation“<br />
Über ein Jahr lang arbeiteten wir am Projekt „Memorialisation“ mit Impunity Watch und der<br />
niederländischen Anne-Frank-Stiftung als Partnerorganisation vor Ort zusammen. Das Projekt diente<br />
dazu, eine Übersicht über die Lage von bereits eingerichteten, geplanten oder notwendigen<br />
Gedenkorten und Denkmälern in BiH zu erlangen – wie beispielsweise über das Gedenkzentrum<br />
Potocari bei Srebrenica, das von Opferverbänden geforderte Mahnmal in Omarska bei Prijedor und<br />
die wiederaufgebaute Alte Brücke in Mostar. Die Direktorin der GfbV-Bosnien-Herzegowina, Fadila<br />
Memisevic, und ihre Mitarbeiterin Belma Zulcic organisierten Treffen und Gespräche, zeichneten<br />
Informationen vor Ort auf, so dass sie dem Abschlussbericht über die Situation der Gedenkorte und<br />
Denkmäler in BiH wie auch ihrem Einfluss auf das Zusammenleben und die Versöhnung <strong>im</strong> Lande<br />
eine starke Prägung gaben.<br />
Nach Abschluss des Berichts wurde in der Hauptstadt von Kambodscha, Phnom Penh, ein<br />
internationales Forum über Vergangenheitsbewältigung organisiert, an dem auch Fadila Memisevic<br />
teilnahm. Das Projekt wurde in fünf Ländern umgesetzt: Bosnien und Herzegowina, Burundi/Ruanda,<br />
Südafrika, Kambodscha und Guatemala. Einer der Beschlüsse des Forums war die Organisation eines<br />
regionalen Forums zum Austausch <strong>für</strong> die Balkanregion in baldiger Zukunft, an der die bosnische<br />
GfbV-Sektion wieder zusammen mit Impunity Watch arbeiten wird.<br />
Gedenken an die Verbrechen in Visegrad<br />
Zusammen mit den Vereinen der Familien der Opfer aus Visegrad organisierten wir am 14. und am<br />
28.06.<strong>2012</strong> Gedenkfeiern an die Massaker in der Straße „Pionirska“ und in der Siedlung „Bikavac“.<br />
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