Arbeitsbericht 2012 im pdf Format - Gesellschaft für bedrohte Völker
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esondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Gier nach Bodenschätzen treibt die Abholzung des<br />
Regenwaldes voran und durch die rücksichtslose Gewinnung von Gold und Erdöl bedrohen<br />
multinationale Konzerne die „Isolados“ massiv in ihrer Existenz!<br />
Die GfbV-Österreich informierte mit Hilfe des Brasilianers José Carlos Meirelles, der sich seit mehr als<br />
40 Jahren <strong>für</strong> den Schutz unkontaktierter <strong>Völker</strong> einsetzt, landesweit über ihre Bedrohung. Denn seit<br />
sich der Goldpreis verdreifacht hat, dringen Goldsucher auf peruanischem Gebiet bis in die<br />
entlegensten Siedlungsgebiete der Isolados vor. Gefordert wird daher eine binationale Schutzzone<br />
auf brasilianischem wie peruanischem Gebiet <strong>für</strong> in freiwilliger Isolation lebende <strong>Völker</strong>. Diese<br />
zentrale Forderung wurde auf dem Side-Event , einer von den GfbV-Sektionen Schweiz, Österreich<br />
und Deutschland organisierten Informationsveranstaltung während der UN-Konferenz „RIO+20“ <strong>im</strong><br />
Juni in Rio de Janeiro, gemeinsam mit den indigenen Dachorganisationen AIDESEP, COICA und COIAB<br />
erhoben. Auf Initiative der Vorsitzenden des Entwicklungspolitischen Unterausschusses <strong>im</strong><br />
österreichischen Nationalrat, Petra Bayr, kam es bei dieser Konferenz erstmals zu einem Treffen von<br />
brasilianischen Kongressabgeordneten mit indigenen Vertretern. Inzwischen wird diese Forderung<br />
auch von EU-Parlamentariern unterstützt.<br />
Regenwald abgeholzt - Sanktionen gegen Malayia gefordert<br />
Anfang Juni <strong>2012</strong> beteiligte sich die GfbV-Österreich an einer Kundgebung des Bruno Manser Fonds<br />
vor der UNO City in Wien und forderte Sanktionen gegen Malaysia. Der Regierungschef des<br />
malaysischen Bundesstaates Sarawak, Taib Mahmud, lässt seit 30 Jahren den Regenwald in Borneo<br />
abholzen. Dank Amtsmissbrauch und Korruption wurde er zum Milliardär. Beschwerden und<br />
Forderungen verschiedener Nichtregierungsorganisationen blieben bislang von Malaysias Behörden<br />
unkommentiert.<br />
Protest gegen Umweltverschmutzung in Malaysia<br />
Seltene Erden werden zur Herstellung zahlreicher Elektronikprodukte verwendet. In Malaysia<br />
entstehen dabei jährlich 64.000 Tonnen radioaktiver Müll. Als die Siemens AG mit dem australischen<br />
Unternehmen Lynas, das in Malaysia aktiv ist, ein Jouint Venture eingehen wollte, protestierte die<br />
GfbV-Österreich gemeinsam mit anderen NGOs gegen diesen Plan.<br />
Situation von Roma und Kurden in Östterreich verbessern<br />
Laut einer von der Arbeitskammer (AK) Wien veröffentlichten Studie gehören Roma und Kurden zu<br />
den am Arbeitsmarkt am stärksten benachteiligten Gruppen. Zur Verbesserung der Situation schlug<br />
die Geschäftsführerin der österreichischen GfbV, Nadine Papai, bei der Podiumsdiskussion in der AK<br />
Wien die Einbindung von MultiplikatorInnen der jeweiligen Gemeinschaften vor.<br />
Unabhängige Beobachter <strong>für</strong> Tibet gefordert<br />
Am 23. Oktober machte der internationale Staffellauf des tibetischen Exilparlaments vor dem<br />
Parlament in Wien Station. Auch die GfbV-Österreich setzte sich da<strong>für</strong> ein, dass Parlament und<br />
Bundesregierung Menschenrechtsverletzungen an Tibetern thematisieren und unabhängige<br />
Beobachter nach Tibet entsenden.<br />
Landkonflikt in Brasilien mit GfbV-Unterstützung beendet<br />
Am 3. Mai <strong>2012</strong> beendete der Oberste Gerichtshof in Brasília einen drei Jahrzehnte dauernden<br />
Landkonflikt. 1983 wurden 172 Indianer der Gruppe Pataxó Hã-Hã-Hãe zwangsumgesiedelt. In der<br />
Folge finanzierte die GfbV-Ö mit Unterstützung ihrer Mitglieder, Förderer und Freunde die<br />
Rechtsberatung <strong>für</strong> eine Klage. <strong>2012</strong> sprach das höchste Gericht den Indigenen 56.000 Hektar Land<br />
zu.<br />
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