rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP
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luftige Assai und Bataud, <strong>der</strong>en gefie<strong>der</strong>te Blätter über die schweigsame Waldung hervorragen.<br />
Statt <strong>der</strong> in tieferen Gegenden häufigen grossen Stachelpalmen (Astrocaryum Tucumä und Jauari) treten<br />
nun beson<strong>der</strong>s häufig die Inajd (Maximiliana insignis, M. t. 94.), die Baxiuba barriguda (Iriartea<br />
ventricosa, M. t. 35.), von kleineren Formen die Iriartea setigera (M. t. 37.), die Rohrpalme Tajassuubl<br />
(Hyospathe elegans , M. t. 1.) und mehrere Arten Stabpalmen (Bactris) auf. Ein Lorbeerbaum<br />
mit graugrünem Laube, eine zartgefie<strong>der</strong>te Inga und die Bignonia Chica, woraus das Carajurüroth<br />
bereitet wird, gehören unter die häufigsten Formen. Auf dem gelben Lehmgrunde <strong>der</strong> abhängigen<br />
Ufer wiegen die goldfarbigen Rispen des Paspalus pulcher hin und her. — Spuren ehemaliger Culturen<br />
sind in den Waldungen am Yupurä nur höchst selten wahrnehmbar. Dass die dichten Gehäge<br />
<strong>der</strong> Baumgräser aus früheren Zeiten, da sie als lebendige Verhaue zur Beschützung <strong>der</strong> indianischen<br />
Dörfer gedient haben sollen, herstammen mögen, habe ich bereits (S. 1229.) erwähnt. In den<br />
ehemaligen Waldschlägen siedeln sich beson<strong>der</strong>s gerne folgende Pflanzen an: Commelyna rubens,<br />
Momordica Balsamina, Chenopodium ambrosioides, Petiveria alliacea, Ancistrocarpus maypurensis,<br />
Physalis angulata , Phytolacca decandra, Lisianthus purpurascens, Spennera mehrere Arten, Ipomoea<br />
Quamoclit, u. a. Reizend ist allerdings für den reisenden Naturforscher die Mannichfaltigkeit<br />
dieser schönen Flora, aber für den Bewohner erscheint hier das Pflanzenreich in einer übermächtigen,<br />
drohenden Gestalt. Zwischen <strong>der</strong> siegreichen Waldung verschwindet die leichtgezimmerte Hütte<br />
des Ureinwohners, und die sich stets erneuernden Kin<strong>der</strong> einer überschwänglichen Vegetation „hassen,<br />
wie die Elemente, das Gebild <strong>der</strong> Menschenhand."<br />
(9.) <strong>Rio</strong> Yupurd. GEOGRAPHISCHES UND GEOGNOSTISCHES. Der Yupurd entspringt an dem<br />
östlichen Abhänge des Paramo d'Iscance , eines <strong>der</strong> eisigen Gipfel jenes Astes <strong>der</strong> Andescördillere,<br />
<strong>der</strong> die Wasserscheide zwischen dem Magdalenenstrome und dem Amazonas bildet; Seift<br />
Stromgebiet mag beiläufig 9800 Geviertlieues (20 auf einen Grad) enthalten. Dieser grosse<br />
Landstrich, nicht sehr viel Heiner als Spanien, in seiner Abdachung von W. <strong>nach</strong> O. ein<br />
gemässigtes und ein heisses Klima darbietend, wird schwerlich von hun<strong>der</strong>t Familien bewohnt,<br />
in <strong>der</strong>en A<strong>der</strong>n eine Mischung europäischen Blutes flösse. Darf ich meiner Schätzung vertrauen<br />
, die freilich durch keine barometrische Messung unterstützt wird, (<strong>der</strong> einzige uns übrige<br />
Barometer war von Dr. SPIX auf die Reise den Solimoes aufwärts mitgenommen worden) so beträgt<br />
das Gefälle des Yupurd vom Ende <strong>der</strong> Katarakte von Arara- Coara bis zu den Fällen von Cupati<br />
(in gera<strong>der</strong> Linie 60 , mit den Krümmungen 69 Lieues) i3o Fuss, von da, bis zur Mündung in den<br />
Solimoes oberhalb Ega, das 571 F. über dem Ocean liegt, (in gera<strong>der</strong> Linie 100, mit den Krümmungen<br />
116 Lieues, 70 F., im Ganzen also, in einer Länge von 160 Lieues), 200 F. In dieser grossen<br />
Ausdehnung erhebt sich das Terrain nur an zwei Orten, in Arara-Coara auf beiläufig 300, im<br />
Berge Cupati auf 600 F. über das Niveau des Flusses, also bis zu einer absoluten Höhe in Arara-<br />
Coara von 1971 , in Cupati von 1241 F. Diese beiden Berge erscheinen je<strong>do</strong>ch nicht als<br />
Theile einer weitläuftigen Gebirgskette, son<strong>der</strong>n nur als die höchsten Kuppen des hie und da<br />
hervortretenden Terrains, welches im Allgemeinen in einem sehr geringen Winkel aus W.<br />
von den äussersten Gehängen <strong>der</strong> Andes von Popayan abfällt, in N. durch eine fast unmerkliche<br />
Erhöhung von dem Flussgebiete des Guaviare getrennt ist, und gegen N.-0. die Gräte bildet,<br />
aus welcher die Quellen des Uaupis hervorkommen. In diesem unbekannten Gebiete, dessen<br />
leichte Gegenhänge gegen zwei so grosse Ströme, als <strong>der</strong> Orenoco und Amazonas sind, schon<br />
an sich als eine geographische Seltenheit erscheinen, finden sich in den grossen, wenig geneigten<br />
Ebenen einzelne niedrige Stückgebirge, welche, zugleich mit <strong>der</strong> anomalen Bildung des<br />
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