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rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

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1381<br />

sein kleines Boot, das ihn schon seit mehreren Tagen erwartete, und<br />

entschwand, <strong>nach</strong> Salinas zu<strong>rück</strong>kehrend, im Nebel alsbald vor unseren<br />

Blicken. Ehe noch die Nacht eintrat, verloren wir auch die Spitze<br />

von Magoary, das letzte Land, aus den Augen, und am nächsten<br />

Morgen sahen wir uns ringsum von Wasser umgeben. Seine hellgrüne<br />

Farbe und <strong>der</strong> verhältnissmässig geringere Salzgehalt bezeugten uns die<br />

ungeheure Wasserfülle, welche <strong>der</strong> Amazonas hier mit dem Ocean<br />

mischt. Erst am folgenden Tage fanden wir uns auf den dunkelblauen<br />

Fluthen des hohen Meeres. Unsere Wünsche, Neigungen und Hoffnungen<br />

getheilt zwischen dem alten und dem neuen Continente, überliesSen wir<br />

uns <strong>der</strong> Führung des sicheren, gut gebauten Fahrzeuges, und gaben<br />

uns allen jenen herrlichen Eind<strong>rück</strong>en hin, womit eine Schifffahrt auf<br />

dem tropischen Ocean Sinn und Gemüth bereichern kann. Lei<strong>der</strong> wurden<br />

diese Genüsse bald durch unsere nächste Umgebung verkümmert. Wir befanden<br />

uns unter <strong>der</strong> Tyrannei eines Schiffcapitains, dessen Benehmen<br />

nur durch Geiz, Eigennutz und geflissentliche Nichtachtung aller sittlichen<br />

Verhältnisse geleitet schien. Man- entzog uns unter dem Vorwande,<br />

dass die Reise anscheinend sehr lange dauern werde, den Gebrauch<br />

des Wassers und gewisser Mundvorräthe, welche wir auf eigne Kosten<br />

eingeschifft hatten, suchte unsere Sammlungen, beson<strong>der</strong>s die von lebenden<br />

Gegenständen, zu beschädigen, und erlaubte sich überhaupt jede<br />

Art von Willkühr. Wir hatten den Kummer, zwei unserer indianischen<br />

Begleiter in Folge dieser Behandlung dahinsterben zu sehen, und wurden<br />

beide selbst von Leberkrankheiten ergriffen. So glücklich daher<br />

in an<strong>der</strong>er Rücksicht unsere Seereise war, brachte sie uns <strong>do</strong>ch viele<br />

schmerzliche Eind<strong>rück</strong>e. Nach zwanzig Tagen waren wir, ohne noch<br />

einmal Land gesehen zu haben, bis in die Parallelen von Florida <strong>nach</strong><br />

Norden gesteuert; <strong>nach</strong> fünf und fünfzig passirten wir die Breite <strong>der</strong><br />

azorischen Inseln, und am sieben und sechzigsten Tage hatten wir die<br />

Freude, das erste Gebirg Europa's zu erblicken.<br />

Unsere Reise hätte viel schneller seyn können, wären nicht unter<br />

den übrigen Schiffen zwei schlechte Segler gewesen, die wir oft erwarten<br />

III. Theil. 175

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