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rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

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Bucht von niedrigem Ufer anzulanden, und das Schiff an starken, aber niedrigen Bäumen zu<br />

befestigen. Ein Strom, <strong>der</strong>, von keinen Fällen unterbrochen, massige Geschwindigkeit und<br />

grosse Tiefe verbindet, dessen waldige Ufer überaU Holz und Kohlen liefern, und <strong>der</strong> durch<br />

zahlreiche Beiflüsse , so gross als die mächtigsten Ströme Europa's, sich fast durch zwei Dritttheile<br />

des südamericanischen Festlandes ausbreitet, scheint <strong>der</strong> Dampfschifffahrt ein weites und<br />

glänzendes Feld zu eröffnen. Die mittlere Geschwindigkeit des Stromes = 2,4 F. per Secunde<br />

angenommen, würde ein Dampfboot die Kraft weniger Pferde nothwendig haben, um viele<br />

Centner stromaufwärts zu führen. Fahrwasser findet auch das grösste Dampfschiff nicht blos<br />

bis zur <strong>Barra</strong> <strong>do</strong> <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong>, wohin Schooner und Brigs .häufig beor<strong>der</strong>t werden, um Bauholz<br />

zu holen, son<strong>der</strong>n bis weit jenseits <strong>der</strong> Grenzen von Brasihen. (Nach Lister Maw,<br />

a. a. O. S. 445., wäre nur oberhalb <strong>der</strong> Mündung des Ueayale die Tiefe, mit welcher<br />

die Fahrzeuge im Wasser gingen, auf fünf bis sechs Fuss beschränkt.) Privatbriefe aus<br />

Parä haben mir gemeldet, dass eine Unternehmung mit Dampfschiffen durch nordamericanische<br />

Capitahsten gemacht worden sey, aber sich nicht habe erhalten können. Allerdings<br />

hat sie gegenwärtig mit vielen feindlichen Elementen zu kämpfen, unter denen <strong>der</strong><br />

Mangel an Bevölkerung und an Handelserzeugnissen im Innern und <strong>der</strong> Mangel an Capitalien<br />

in <strong>der</strong> Hauptstadt des Landes obenan stehen. Ich habe im Verlaufe dieses Reiseberichts gezeigt,<br />

wie abhängig <strong>der</strong> Handel in Parä von den. Zufuhren aus dem Innern ist, und wie sich die<br />

Kaufleute, mehr durch eigene Commissionäre als durch Spedition von Cametä, Santarem und<br />

den übrigen Villas des Innern die Landesproduete verschaffen müssen. Daher würde eine<br />

Schifffahrt, welche die langsamen Böte zwischen <strong>Barra</strong> <strong>do</strong> <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> und Parä zwei - ja dreimal<br />

in <strong>der</strong> Zeit überflügelte, bei dem grossten Theile <strong>der</strong> Kaufleute höchst unpopulär seyn,<br />

und sich nur dann zum Vortheile <strong>der</strong> Unternehmer fortführen lassen, wenn diese auf eigene<br />

Rechnung hinreichende Aus- und Einfuhrartikel zur Befrachtung fanden. Welche glänzenden<br />

Aussichten eröffnen sich aber, wenn einmal die Ufer des majestätischen Stromes mit volkreichen<br />

Städten besetzt sind, wenn die westhehen Län<strong>der</strong> die Naturgrenze <strong>der</strong> Andes bezwungen<br />

haben, und Heerstrassen, von <strong>der</strong> Hauptstadt Peru's an den Marannon geführt, das stille Meer<br />

mit dem atlantischen Ocean verknüpfen , wenn die jetzt einsam melancholischen Wäl<strong>der</strong> am<br />

Cassiquiari vom Rufe <strong>der</strong> Schiffer wie<strong>der</strong>hallen, welche aus dem Orenoco in den Amazonas<br />

hinabfahren, wenn die Katarakten des Madeira fahrbar gemacht, die Wasserscheiden von Aguapehy<br />

und Camapuäo durchstochen siud, und wenn dieselben Segel auf den Fluthen des stillen<br />

<strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong>, des majestätischen Amazonas, und weit <strong>nach</strong> Süden auf dem lebensreichen La Plata<br />

sich friedlich entfalten! Gerne verweilt <strong>der</strong> Blick des Menschenfreundes auf diesem Bilde einer<br />

schönen Zukunft, wenn Civilisation und Natur aus dem reichsten Lande <strong>der</strong> Welt geschaffen<br />

haben, wozu es alle Bedingungen in sich trägt: ein Vaterland glücklicher Menschengeschlechter,<br />

bei denen Thätigkeit und Genuss sich gegenseitig belohnen.

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