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rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

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1341<br />

Manches in <strong>der</strong> Bildung des Amazonenslroms und seines Gebietes weicht von den Verhältnissen<br />

ab, welche man gewöhnlich bei grossen Strömen beobachtet. Dahin gehört vorzüglich<br />

<strong>der</strong> Umstand, dass die Hauptrichtung des Stromes , im längsten Theile des Verlaufes, von <strong>der</strong><br />

desjenigen Flusses abweicht, den man immer als seine erste Quelle o<strong>der</strong> als seinen Hauptarm<br />

annehmen mag» Jene geht nämlich im Allgemeinen von W. <strong>nach</strong> 0., während <strong>der</strong> Marannon,<br />

welchen man gewöhnlich seine Quelle nennt, in <strong>der</strong> Richtung von S-S.-W. <strong>nach</strong> N.-N.-O.,<br />

alle übrigen Arme aber, welche <strong>rück</strong>sichtlich ihrer Länge als Hauptquelle betrachtet werden<br />

könnten, wie namentlich <strong>der</strong> Ueayale und cler Madeira, in <strong>der</strong> Richtung von S. <strong>nach</strong> N. fliessen.<br />

Eben so hegt wahrscheinlich <strong>der</strong> Marannon, als dessen Quelle <strong>der</strong> See von Hiauricocha<br />

angenommen wird^ in seinem obersten Flussthale min<strong>der</strong> hoch, als die südlichsten Quellen des<br />

<strong>Rio</strong> Madeira, welche aus den Gebirgen von La Paz hervorkommen, o<strong>der</strong> als die beiden<br />

Quellen des Ueayale: <strong>der</strong> Paucartambo (Yambari), welcher auf den nördlichen Gegengehängen<br />

des merkwürdigen, ii,ojoF. hoch hegenden Alpensees von Titicaca entspringet, und des Apurimaco,<br />

<strong>der</strong> westlich von dem majestätischen Trachytberge von Chuquibamba hegt, dessen Höhe von<br />

PENTLAND auf 20,640 (par.) Fuss angegeben wird. (Dieser Reisende hat nicht blos gefunden,<br />

dass die Gipfel des östlichen Astes <strong>der</strong> Andescordilleren zwischen dem 14. und 17. Grad s. B.<br />

fast ununterbrochen über die untere Schneegrenze (<strong>do</strong>rt 2,717 Toisen) hinausragen, son<strong>der</strong>n<br />

auch dass die grösseren Ortschaften und Städte von Hochperü und Bolivia (z. B. Potosi,<br />

Oruro, La Paz u. s. f.), sich im Allgemeinen höher über dem Ocean befinden, als die damit<br />

vergleichbaren Orte im nördlichen. Peru, was zu dem Schlüsse berechtigt, dass die bewohnbaren<br />

Hochebenen <strong>der</strong> ersteren Gegenden weiter als die <strong>der</strong> letzteren vom Ocean an aufsteigen.) Endlich<br />

ist auch <strong>der</strong> Lauf des sogenannten eigentlichen Marannon bis dahin, wo <strong>der</strong> Amazonas<br />

die Richtung von W. <strong>nach</strong> O. annimmt, kürzer als <strong>der</strong> des Ueayale o<strong>der</strong> des Madeira bis zu<br />

ihrer Mündung in den allgemeinen Recipienten. Es erscheint sohin schwierig, zu bestimmen,<br />

wo die wahren Quellen des Amazonas hegen, und man wird geneigt, diesen ungeheuren Strom<br />

nicht als einen einfachen, son<strong>der</strong>n als zusammengesetzten, als ein ganzes Stromsystem,<br />

zu betrachten. Demgemäss hat auch dieser Stromcomplex in seiner Hauptrichtung von W. <strong>nach</strong><br />

O. dieselben und sich vollkommen gleichbleibenden Eigenschaften, während die einzelnen, ihn<br />

zusammensetzenden Ströme, wie in Länge und Richtung, so in allen übrigen Beziehungen<br />

manchfache Eigenthümlichkeiten darstellen. Es mag daher um so zweckmässiger erscheinen, den<br />

ganzen grossartigen Stromcomplex an gewissen Orten mit verschiedenen Namen zu bezeichnen,<br />

was auch bereits <strong>der</strong> Sprachgebrauch <strong>der</strong> Anwohner bereits gethan hat, indem die Spanier seinen<br />

westlichsten Theil Marannon, die Brasilianer den mittleren Solimoes und den östlichen <strong>Rio</strong> das<br />

Amazonas (Amazona) nennen. Hiebei wird einerseits eine politische Beziehnng geltend gemacht,<br />

indem mau den Namen Marannon bis an die Grenze Brasiliens ausdehnt, und an<strong>der</strong>erseits<br />

das Herkommen be<strong>rück</strong>sichtigt, wenn man den Namen Solimoes von da an bis an die Vereinigung<br />

mit dem <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> gelten lässt. Eine genauere, auf die Natur <strong>der</strong> Beiströme gegründete<br />

Bestimmung dürfte vielleicht füglich den Namen Solimoes von <strong>der</strong> Mündung des Madeira bis<br />

zu <strong>der</strong> des Ueayale ausdehnen, denn diese beiden Beiströme führen auf <strong>der</strong> Südseite auf dem<br />

längsten Wege die grösste Wassermasse herbei, und bezeichnen die Thallinie in den beiden<br />

grossten Stromgebieten, welche sich von S. her in das des Amazonas öffnen.<br />

Wollen wir in <strong>der</strong> Betrachtung dieses Stromes von dem Allgemeinsten zum Beson<strong>der</strong>n<br />

fortschreiten, so müssen wir für's Erste einen Blick auf die Länge <strong>der</strong> einzelnen Zuströme<br />

III. Theil. 170

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