rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP
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Weg fährte nahe an dem furchtbaren Abgrund hin, den <strong>der</strong> Strom durchschäumet.<br />
Die gegenüber liegende (südliche) Granitwand ist in einer Höhe<br />
von mehreren hun<strong>der</strong>t Fuss so scharf abgerissen, als wäre <strong>der</strong> Berg nicht<br />
<strong>nach</strong> und <strong>nach</strong>, son<strong>der</strong>n durch eine plötzliche Katastrophe zerrissen worden,<br />
um dem Gewässer Abzug zu gestatten. Dunkel umschatten die, mit Gebüsch<br />
und Farnkraut' bekleideten, Granitfelsen, den Schlund, worein sich<br />
<strong>der</strong> Strom in wirbeln<strong>der</strong> Geschwindigkeit ergiesst; sie entziehen, scheinbar<br />
sich hereinneigend, dem Auge den Blick in die unterste Tiefe, aus<br />
welcher das Brausen des Falles von einem heftigen Winde noch hörbarer<br />
zu uns heraufgetragen wurde. Unvertilgbar ist das Bild dieser<br />
grossen Naturscene in meiner Erinnerung zu<strong>rück</strong>geblieben. Ihr folgte<br />
ein freundlicher Eindruck, als ich in die lichte Ebene trat. Hier wallte<br />
<strong>der</strong> eigenthümliche Duft <strong>der</strong> Carnposblüthen; die niedrigen, blumenreichen<br />
Bäume streckten ihre vielfach vertheilten Aeste gleich denen in<br />
Minas aus, und über mir wölbte sich, eine seit Monaten vermisste EiSscheinung,<br />
lichtblau und wolkenleer <strong>der</strong> heitre Himmel. Ich vermuthe,<br />
dass ich mich auf diesem Plateau von Arara - Coara {Serra das Ararasj<br />
wohl nur fünfhun<strong>der</strong>t Fuss (o<strong>der</strong> wenig darüber) höher als an<br />
<strong>der</strong> Mündung des Yupurä in den Solimoes befunden haben mag, dennoch<br />
war die Vegetation sowohl in ihrem landschaftlichen Gesammtausdrucke<br />
als in den einzelnen Verkommenheiten sehr wesentlich von <strong>der</strong><br />
am Solimoes verschieden. Vor Allem schien mir die Gegenwart ,dreier<br />
Arten von Chinarindenbäumen bezeichnend, und anzudeuten, dass ieh<br />
mich an <strong>der</strong> Grenze zweier grossen botanischen Reviere, Brasiliens und<br />
Perus, befände. Ich sammelte von diesen Chinasorten so viel als meine<br />
Leute auffinden konnten, und indem ich sie bei meiner Rückkehr <strong>nach</strong><br />
Parä dem Herrn Gouverneur CONDE DE VILLA FLOR vorlegte*, hatte ich<br />
das Vergnügen, diesen trefflichen Mann zu überzeugen, dass Brasilien<br />
seinen westlichen Nachbar um eines <strong>der</strong> köstlichsten Heilmittel nicht<br />
beneiden darf. Wir konnten von dieser Höhe aus den Strom sehen,<br />
wie er auf <strong>der</strong> nordwestlichen Seite in die Schlucht eintritt; er bietet<br />
hier dasselbe grossartige Schauspiel dar, wie bei seinem Austritte. So<br />
weit ihn das Auge oberhalb des Falles verfolgen konnte, kam er aus