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rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

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1264<br />

be<strong>nach</strong>barten Hütte untergebracht, und durften alsbald frei umhergehen,<br />

mit Ausnahme eines rüstigen Mannes, dessen Füsse in den Tronco<br />

{Monde'), einen durchlöcherten Baumstamm, gesteckt wurden, weil er<br />

zu fliehen versucht hatte. Die Sieger traten in die grosse Hütte, wo<br />

sie einige Stunden lang vor dem Häuptling gleichsam in Parade ausruhten,<br />

und in eifrigem halblauten Gespräche wahrscheinlich das Schicksal<br />

<strong>der</strong> Gefangenen verhandelten. Man überliess diese Unglücklichen während<br />

<strong>der</strong> ersten Tage dem Hunger und jedem Elende, bis sie unter<br />

die Theilhaber des Streifzuges vertheilt, und von diesen an den Tubixava<br />

verkauft wurden. Gegen Abend entHess dieser die Horde, um sich<br />

Schlafstellen zu suchen; und mit einbrechen<strong>der</strong> Nacht kamen sie wie<strong>der</strong><br />

herbei, um vor <strong>der</strong> Hütte mit ungeheuren Quantitäten von Kuchen,<br />

schwarzer Mandioccabrühe und Näpfen voll Cajiri aus Palmfrüchten bewirthet<br />

zu werden. Die Frau des Tubixava und einige an<strong>der</strong>e Weiber<br />

machten mit vieler Emsigkeit die Wirthe, indem sie die Getränke von<br />

Mann zu Mann trugen. Die Speisen standen frei umher,, und Je<strong>der</strong><br />

kauerte <strong>nach</strong> Begehr bei ihnen nie<strong>der</strong>. Auffallend war das Betragen<br />

des Häuptlings gegen seine Frau. Sie war bis zur Versammlung <strong>der</strong><br />

Gäste mit Vorbereitungen für <strong>der</strong>en Empfang beschäftigt gewesen;-nun<br />

aber kam sie dem Gemahle mit einer vollen Schaale Cajiri entgegen,<br />

ohne ein Wort zu sprechen; aber auch er hat <strong>nach</strong> so langer Trennung<br />

nichts zu sagen, er nimmt die Schaale, trinkt sie aus, ohne die<br />

Frau anzusehen, und giebt sie schweigend zu<strong>rück</strong>. Mir Hess er ver<strong>do</strong>lmetschen,<br />

indem er mich grässlich angrinzte und auf die Hütte <strong>der</strong><br />

Gefangenen deutete: seine Sache habe er wohl gemacht. Ohne Zweifel<br />

hatte er meinem Hierherkommen keinen an<strong>der</strong>n Grund geliehen, als<br />

den, Gefangene von ihm einzuhandeln; er konnte daher kaum fassen,<br />

als ich ihm für den Fe<strong>der</strong>schmuck, die Waffen und ein schönes, fächerförmiges<br />

Farnkraut {Schizaed), welche er mir überreichte, eben so<br />

viele Beile und Messer gab, als er für die Gefangenen erwartet hatte.<br />

Er fügte nun seinem Geschenke noch fünf junge Indianer, zwei Mädchen<br />

und drei Knaben, bei. Von diesen unglücklichen Geschöpfen, die<br />

ich um so lieber aus den Händen des Unmenschen annahm, als sie hier

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