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rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

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des Paricd, <strong>der</strong> bei ihren Nachbarn, den Muras und Mauhes gilt,<br />

nicht, wohl aber kommen sie mit den letzteren in <strong>der</strong> seltsamen Sitte<br />

überein, ihre Mädchen, wenn sie eben Jungfrauen werden, einem anhaltenden<br />

Fasten und dem Rauche im Giebel <strong>der</strong> Hütte auszusetzen.<br />

Vieles, was ich hier während eines fünftägigen Aufenthaltes beobachtete,<br />

o<strong>der</strong> durch den wohlunterrichteten Pfarrer erfuhr, hat in mir die Vermuthung<br />

erregt, dass die Mundrucüs zu dem grossen Stamme <strong>der</strong> Tupis<br />

gehören; um aber die Erzählung nicht zu lange zu unterbrechen,<br />

verweise ich noch Einiges über diese Verhältnisse in die Anmerkung (2.).<br />

Die Formation in <strong>der</strong> Umgegend von Canomd unterscheidet sich<br />

nicht von <strong>der</strong>, welche wir längs des Amazonas und Solimoes gesehen<br />

hatten. Ein weisser, feinkörniger, oft sehr harter und krystallinischer<br />

Sandstein, dem von Cupati ähnlich, bildet die Unterlage für jenen so<br />

weit verbreiteten braunen Sandeisenstein, <strong>der</strong>, mit gröberem o<strong>der</strong> feinerem<br />

Gefüge wechselnd, häufig braunen Jaspis eingeknetet enthält.<br />

Man spricht hier viel von dem Goldreichthume des Landes, <strong>der</strong> den<br />

Jesuiten durch die Indianer bekannt geworden sey, und namentlich<br />

nennt man die Quellen des Canomd und <strong>der</strong> nächsten Nebenflüsse des<br />

Madeira goldhaltig, eine Angabe, <strong>der</strong> die Analogie keineswegs wi<strong>der</strong>spricht.<br />

Gegenwärtig aber dürfte <strong>der</strong> wahre Reichthum dieser Landschaft<br />

lediglich in <strong>der</strong> Fruchtbarkeit und dem Ueberflusse edler Gewächse,<br />

namentlich des Nelkenzimmtbaumes und <strong>der</strong> Salsaparilha, zu<br />

suchen seyn. Beide sind häufig in den Nie<strong>der</strong>ungen zwischen dem Canomd<br />

und dem Madeira*'- in einer Waldung, die an Dichtheit, Mannichfaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Gewächse, und an Häufigkeit <strong>der</strong> Palmen ganz <strong>der</strong> Waldung<br />

vom Amazonas ähnlich, je<strong>do</strong>ch niedriger ist. Die Ufer des seeartig<br />

ausgebreiteten Canomd sind mit reinlichem weissen Sande bedeckt,<br />

und ihre zahlreichen Gebüsche von Myrten, Gojaven und Icaco gewähren<br />

den freundlichsten Anblick.<br />

Erst in <strong>der</strong> Nacht des 24. Merz-kam mein Gefährte auf dem grossen<br />

Fahrzeuge in Canomd an. Er hatte fortwährend mit <strong>der</strong> Strömung<br />

zu kämpfen gehabt, und befand sich in einem so beunruhigenden Ge-

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