30.12.2013 Aufrufe

rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1296<br />

(l.) Zur GKOGIUFHIE DES RIO NRGRO. Alle Nachrichten über die Ufer, die Richtung, Strömung<br />

und Tiefe des <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> machen es mir wahrscheinlich, dass <strong>der</strong>selbe in seinem unteren Theile ein<br />

System ehemaliger Rinnenseen darstelle, welches erst durch die Beiflüsse die<br />

Natur eines selbstständigen Stromes angenommen habe. Von <strong>der</strong> Mündung in den<br />

Solimoes bis <strong>nach</strong> S. Isabel darf man wenigstens vier grosse Recken annehmen, in welche sich <strong>der</strong><br />

Fluss hie und da erweitert. Bei <strong>der</strong> Fortaleza da <strong>Barra</strong> hat er kaum eine halbe Legoa Breite, bei Paricatuba<br />

wird er noch mehr, auf eine Viertellegoa, eingeschränkt; nun erweitert er »ich bei Tarumd<br />

und noch weiter auf mehrere Legoas, bis Ayräo, wo dieses erste Becken schlicsst. Zahllose Inseln<br />

treten vorzüglich an den Ufern hervor, zwischen welchen man eine sichere Schirffahrt verfolgt. Das<br />

südliche Gestade ist hier höher, als das nördliche, und seine Inseln sind freier vor den Ueberschwemmungen,<br />

als die in dem weitläuftigen Archipel von Anavilhana (richtiger Anaueni) an <strong>der</strong><br />

nördlichen Rüste. Oberhalb Ayräo, wo, statt <strong>der</strong> Ränke von Sandstein, convexe Granitinseln erscheinen,<br />

stellt <strong>der</strong> Strom gleichsam einen, an Inseln ärmeren, Canal, dar, welcher das untere Recken<br />

mit dem zweiten verbindet. Dieses beginnt bei Moura, wo sich das Ufer senkt, nimmt die Mündungen<br />

des <strong>Rio</strong> Branco auf, und verengert sich wie<strong>der</strong> bei Carvoeiro, wo sich kahle Granitbänke und<br />

Hügel weit in den Strom erstrecken. Oberhalb dieser Enge treten die Ufer zu<strong>rück</strong>, erhöhen sich<br />

bei Poyares, und hier bilden die dunklen Gewässer in ausserordentlicher Rreite, von fünf bis sechs<br />

Legoas, ein grosses Becken, dessen Ausdehnung durch die geringere Zahl von Inseln noch um so grösser<br />

erscheint. Barcellos liegt ebenfalls an diesem Bassin, dessen Verschmärerung zwischen Poyares und<br />

Barcellos durch das Hervortreten von Felsengruppen und Inseln eingeleitet wird, die zwischen beiden<br />

Orten Canäle bilden. Oberhalb Barcellos erheben sich die Granitufer bis gegen Moreira; sie senken<br />

sich wie<strong>der</strong> bei Thomar, und zugleich treten wie<strong>der</strong> häufigere Inseln im Ströme hervor. Von Lama-<br />

Longa bis S. Isabel dehnt sich <strong>der</strong> Strom zum letzten Male zwischen sandigen, nicht sehr erhabenen<br />

Ufern aus. (Eine analoge Verkettung von Seen stellen in demselben Gebiete die Flüsse Uarirä und<br />

Ataui dar.) In seinem untersten Theile hat <strong>der</strong> <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> fast gar keine Strömung; er gleicht vielmehr<br />

einem todten See. Erst wo er den Druck mächtiger Beiflüsse, des Branco u. s. w., erfährt,<br />

nimmt er eine schwache Strömung an, welche aufwärts bis gen Macarubi, wo sich die ersten Stromschnellen<br />

befinden, deutlicher wird, in dem Gebiete <strong>der</strong> Stromschnellen und Fälle selbst, von Macarubi<br />

bis zur Einmündung des Uaupes, sich noch mehr verstärkt, aber von da bis zur Vereinigung<br />

mit dem, schnell <strong>nach</strong> S. strömenden, Canale Cassiquidri wie<strong>der</strong> abnimmt. Lei<strong>der</strong> mangeln mir genauere<br />

Angaben über die Geschwindigkeit des <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> an verschiedenen Puncten , aber die barometrisch<br />

ermittelten Höhen von S. Carlos del <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> und Barcellos weisen auf ein ausserordentlich<br />

schwaches Gefälle, von 213 Fuss, zwischen diesen beiden Orten hin. Hr. v. HUMBOLDT hat am erstem<br />

Orte eine Höhe von "62 F. gefunden; die von Barcellos berechnet sich <strong>nach</strong> den von SPH angestellten<br />

Barometerbeobachtungen auf 549 F., die von <strong>Barra</strong> auf 522 F. Auf einer Länge von wenigstens 200 Lieues<br />

beträgt somit das Gefalle für eine nur i'/ s F. Mit <strong>der</strong> hier ausgesprochenen Ansicht von <strong>der</strong> Natur des<br />

schwarzen Flusses stimmt auch die Tiefe in jenen beckenartigen Ausdehnungen überein, die an manchen<br />

Stellen und namentlich in <strong>der</strong> Mitte, 50 bis 60 Kl- betragen soll, während sie in dem Gebiete <strong>der</strong> Stromschnellen<br />

und Falle höchstens 8 bis 9, und gegen die Mündung des Stromes hin 18 bis 19 Rlafter<br />

beträgt. — Wir haben schon oft im Verlaufe dieser Reise von <strong>der</strong> schwarzen Farbe <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />

, ruhigen Wasseranhäufungen gesprochen , welche in den Provinzen Para und <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> so häufig<br />

vorkommen; sollte nicht auch dieser Umstand für unsere Hypothese sprechen? Herr v. HUMBOLDT<br />

hat den <strong>Rio</strong> <strong>Negro</strong> (Qnainid) in seinem obersten Gebiete und unterhalb <strong>der</strong> Verbindung mit dem<br />

Canale Cassiquiari gesehen; er giebt die mittlere Breite des Stromes bei Marod zu 200 bis 250 Kl.<br />

und bei dem Forum de S. AgoUinho zu 290 Kl. an, und vergleicht sie mit <strong>der</strong> von DE Li. CO»DA-<br />

BIH angegebenen Breite zu 1200 Kl. an <strong>der</strong> schmälsten Stelle bei <strong>der</strong> <strong>Barra</strong>, in einem Abstand« TOB

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!