rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP
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nämlichen Beobachters, weil in jenem Falle jede einzelne Angabe durch'eine beson<strong>der</strong>e Wahrscheinlichkeit-afficirt<br />
wird, welche sich aber in <strong>der</strong> Regel nicht bestimmen, und nicht in Anschlag<br />
bringen lässt. Obwohl also auf dem Wege, auf welchem diese Seekarten entstehen und verän<strong>der</strong>t<br />
und verbessert werden, <strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> die Wahrheit wirklich gefunden wird, so kann man<br />
<strong>do</strong>ch in keinem gegebenen Augenblicke behaupten, sie sey bereits gefunden, und die Karte sey<br />
in allen Puncten richtig. Da aber solche Karten einer ununterbrochenen Revision und Controlle<br />
ausgesetzt sind, so müssen sie zugleich in jedem gegebenen Augenblicke als das Beste angenommen<br />
werden, was man hat, und zwar so lange, als nicht eigens ausgerüstete Expeditionen Aufnahmen<br />
in Forma vornehmen, und*dadurch alles Frühere bestätigen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen.<br />
13<br />
Aus" diesen Gründen ist man bei Festlegung <strong>der</strong> ganzen Küstenstrecke vom La Plata<br />
nordwärts bis zum Anschluss an die spanischen und v. Humboldt'schen Bestimmungen, den damals<br />
neuesten englischen Seekarten gefolgt. Da aber diese Seekarten in den Längen und Breiten<br />
<strong>der</strong> einzelnen Puncte oft ziemlich beträchtlich, im Ganzen aber nicht gleichmässig von den<br />
portugiesischen Karten abwichen, und das Innere sich nun nothwendig <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Construction <strong>der</strong><br />
Küste richten musste, so ergab sich für jede einzelne portugiesische Karte eine an<strong>der</strong>e Reduktion,<br />
was^auch schon dadurch bedingt wurde, dass sie unter sich nicht übereinstimmten. Ganz<br />
neuerlich aber sind nun französische Seekarten« erschienen, welche als das Resultat einer beson<strong>der</strong>n<br />
Expedition angegeben sind. Diese weichen nun von allen frühern Angaben, und namentlich<br />
von den englischen sehr ab. Da aber die,se Abweichungen grösstentheils eine annähernd parallele<br />
Construction geben, so sind theils die Grösse <strong>der</strong> Differenz, theils die Annäherung zum<br />
Parallelism zwei so auffallende und merkwürdige Umstände, dass man wohl geneigt seyn könnte,<br />
sein Urtheil in suspenso «yi lassen, und die Küste von Brasilien vor <strong>der</strong> Hand als fluetuirend<br />
zu betrachten, um so mehr, als es sich nicht um einzelne Puncte, handelt, son<strong>der</strong>n um eine<br />
lange Küste, so dass die Oberfläche des americanischen Continents um einen merklichen aliquoten<br />
Theil vergrössert o<strong>der</strong> verkleinert wird, je <strong>nach</strong>dem die altern o<strong>der</strong> neuern Bestimmungen<br />
sich am Ende als richtig behaupten. Der Streit wird sich aber auch hier nicht beilegen lassen,<br />
so lange nicht durch zuverlässige Ingenieure hinlänglich viele Bestimmungen zu Lande vorgenommen<br />
werden; denn die bloss nautischen Bestimmungen tragen zu viele Quellen des Irrthums<br />
in sich. Man darf sich in dieser Beziehung nur an die Aufnahme <strong>der</strong> Ostküste von Neuholland<br />
durch Capitän COOK erinnern. Man war mit guten Instrumenten versehen, man war mit<br />
allen Methoden geläufig bekannt, und die Beobachter waren sehr geübte Männer, aber demungeachtet<br />
wurde nebst mehrern an<strong>der</strong>n Abweichungen Van Diemens Land als ein Theil des Continents<br />
verzeichnet.<br />
Mit einem verhältnissmässig weit geringeren Grad von Zuverlässigkeit kennt man das<br />
Innere des americanischen Festlandes, und hier ist ausser den Aufnahmen des Hm.Bar. v. HUM<br />
BOLDT und einigen wenigen spanischen, alles Uebrige nur als ein beiläufiges Brouillon zu betrachten,<br />
dessen wesentliche Unhaltbarkeit sich immer zu erkennen giebt, wenn man die einzelnen<br />
Stücke zu einer ganzen Karte zusammensetzen will. Es giebt aber darunter einzelne Gegenden,<br />
welche sich als beson<strong>der</strong>s zweifelhaft charakterisiren, und bei welchen die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ihre definitive Bestimmung eine wesentlich verschiedene Construction geben wird,<br />
sehr gross ist, und an Gewissheit grenzt Die Construction <strong>der</strong> gegenwärtigen Karte hat vorzüglich<br />
folgende als sehr problematisch ausgewiesen, nämlich i) das ganze Gebiet des <strong>Rio</strong> deS. Fran-