rück nach der Barra do Rio Negro. - Brasiliana USP
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niedrigen Wasserstandes in Sandbänke auslaufend, welche durch das Hochwasser überfluthet<br />
werden, in <strong>der</strong> Mitte von einer eigentümlichen, buschigen Vegetation und den weissstämmigen<br />
Ambadvas bedeckt, nnd nur selten sumpfig.' Mehrere von ihnen haben eine deutsche Meile<br />
Länge, bei verhältnis'smässiger Breite. Die vom Festlande abgetrennten Inseln, von viel grosserer<br />
Ausdehnung, sind überall mit dichtem Urwalde bewachsen, und kommen in ihrem landschaftlichen<br />
Charakter mit den be<strong>nach</strong>barten Gegenden überein. Man erhält ein Bild von <strong>der</strong><br />
ungeheuren Ausdehnung des Amazonenstromes, wenn man den Flächeninhalt dieser Inseln<br />
betrachtet. Die grossten von ihnen sind die Ilha de Paricatuba mit 72, die Ilha de Topinambaranas<br />
mit 442, und das, zwar am Meere gelegene, dennoch aber ringsum von süssem Wasser<br />
umgebene Efland Marajö mit 960 Quadratlieues Flächeninhalt. Vfcarajö allein also, worauf<br />
10,500 Menschen wohnen, übertrifft die Schweiz mit 1,900,000 Einwohner, an Flächeninhalt.<br />
Die Tiefe des Stromes kann nur annähernd angegeben werden. Es ist schon von DE<br />
LA CONDAMINE bemerkt worden, dass er oft mehrere tiefe Rinnsale parallel neben einan<strong>der</strong> vereinige.<br />
Dieser Umstand, ferner die Breite <strong>der</strong> Canale zwischen den Inseln und die Strömung<br />
machen das Geschäft <strong>der</strong> Sondirung nicht nur sehr mühsam, son<strong>der</strong>n auch gefahrlich für den<br />
Experimentator , <strong>der</strong> ein schweres Senkblei an einer langen Leine nur mit beiden Armen regieren<br />
kann. Wir pflegten Behufs des Sondirens (tupi: Saahg-typu) das Fahrzeug mit aller<br />
Kraft <strong>der</strong> Ru<strong>der</strong> gegen den Strom halten zu lassen; aber das Experiment missglückte oft durch<br />
Anschlagen des Bleies an das Fahrzeug, o<strong>der</strong> durch Bewältigung vom Strome, <strong>der</strong> das Gewicht<br />
hinausriss. Im Allgemeinen glaube ich annehmen zu dürfen, dass die Tiefe des Hauptcanals<br />
unterhalb <strong>der</strong> Vereinigung des Yupurd mit dem Solimoes 15, unterhalb <strong>der</strong> Vereinigung mit<br />
dem Madeira bis Oby<strong>do</strong>s unter gleichen Verhältnissen 24 Klafter betragen möchte. Oestlich<br />
von Oby<strong>do</strong>s, o<strong>der</strong> vielmehr von <strong>der</strong> Mündung des Tapajoz, nimmt <strong>der</strong> Hauptcanal ausserordentlich,<br />
an Breite und Tiefe zu, indem die Inseln mehr längs <strong>der</strong> Ufer als in <strong>der</strong> Mitte des<br />
Strombettes vorkommen. Die Tiefe dürfte hier wohl 5o bis 60 Klafter betragen. In <strong>der</strong> Stromenge<br />
von Oby<strong>do</strong>s* hat noch kein Senkblei den Grund erreicht, aber hier allein wäre es, Wo<br />
man, mittelst beson<strong>der</strong>er Vorrichtungen, die Quantität des Wassers mit einiger Genauigkeit<br />
messen könnte, welche <strong>der</strong> Strom in einer gewissen Zeit vorüberführt. Angenommen, dass<br />
das Flussbette bei Oby<strong>do</strong>s 869 Klafter Breite, in <strong>der</strong> Mitte 60 und am Ufer 20 Klafter Tiefe<br />
habe , so ergäbe sich für einen Querdurchschnitt des Bettes von einem Fuss Länge ein Wassergehalt<br />
von 208,160 Cubikfussen. Die mittlere Geschwindigkeit des Stroms per Secunde zu 2,4<br />
Fuss angenommen führte er dem<strong>nach</strong> durch die Enge von Pauxis in je<strong>der</strong> Secunde 499,584 C. F.<br />
Die Geschwindigkeit des Stromes ist, eben so wie die Tiefe, ein Verhältniss, über<br />
welches einzelne Beobachtungen keinen Schluss rechtfertigen. Die Bewegung <strong>der</strong> Gewässer ist<br />
nämhch nicht blos an verschiedenen Orten sehr verschieden, son<strong>der</strong>n auch während <strong>der</strong> hohen<br />
und höchsten Wasserstände wohl noch einmal so stark als bei niedrigem Stande, endlich ist<br />
sie in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Strombahn, wenigstens 5 noch einmal so stark, als an den Ufern,<br />
wo überdiess eine Bewegung <strong>der</strong> Gewässer stromaufwärts nothwendig eintreten muss. Nur in<br />
<strong>der</strong> Mitte des Hauptcanales verursacht sie einen Wellenschlag von beträchtlicher Höhe (von<br />
ein bis zwei Fuss), und eben so wird die Bewegung stürmisch, wo sich ihr örtliche Hemmnisse:<br />
Vorsprünge des Ufers, hineingestürzte Bäume u. dgl. entgegenstellen; ausserdem erscheint sie<br />
namentlich längs <strong>der</strong> Ufer sehr ruhig und gleichmässig, und es giebt sogar viele Seitencanäle