Vorlesung: Didaktik der Informatik - Sekundarstufe I, Wintersemester ...
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8.1 Das Modulkonzept<br />
Fragestellung (Stichwort)<br />
Zugänge zu Problemklassen zur Vermittlung<br />
nachhaltiger Informatischer<br />
Bildung<br />
These (Stichwort)<br />
○1 ○2 ○3 ○4<br />
<strong>Informatik</strong><br />
unterscheidet sich<br />
von den tradierten<br />
Wissenschaften<br />
informatische<br />
Modellierung<br />
verän<strong>der</strong>t den<br />
„Weltausschnitt“<br />
<strong>Informatik</strong> als<br />
3. wissenschaftliche<br />
Arbeitsweise<br />
Schülerorientierung,<br />
Projektorientierung<br />
× × (×) (−)<br />
Strukturierung <strong>der</strong> Fachinhalte unter didaktischen<br />
Gesichtspunkten × × (−) ×<br />
(×) × (−) ×<br />
Einfluss des <strong>Informatik</strong>unterrichts auf<br />
das Bild <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> bei Schülerinnen<br />
Tabelle 8.1: Thesen und Fragestellungen – Kreuzreferenzen 21<br />
Damit das Konzept übertragbar und modifizierbar im Sinne einer Fortentwicklung ist, empfiehlt sich<br />
ein modularer Aufbau. Dabei können – entgegen üblichen informatischen Anfor<strong>der</strong>ungen an Module<br />
– keine „sauberen Schnittstellen“ <strong>der</strong> Module zueinan<strong>der</strong> expliziert werden. Der Gefahr <strong>der</strong> Beliebigkeit<br />
wird dadurch begegnet, dass verpflichtende – als zeitinvariant erkannte und ausgewiesene –<br />
Bestandteile expliziert werden. Wird demnach ein Modul „entfernt“ 23 , so sind ggf. Bedingungen verletzt,<br />
die durch ein neues Modul ausgeglichen o<strong>der</strong> durch die stärkere Berücksichtigung in an<strong>der</strong>en<br />
Modulen ausgeglichen werden müssen. Um die Verbindungen zwischen <strong>der</strong> Fachwissenschaft, ihrer<br />
Entwicklung und pädagogischen Anfor<strong>der</strong>ungen zu handlungsleitenden Konzepten zu verdichten,<br />
werden Vorschläge unterbreitet, die sowohl dem aktuellen Stand <strong>der</strong> Bezugswissenschaft entsprechen,<br />
aber auch die Einbindung mo<strong>der</strong>ner pädagogischer Konzepte berücksichtigen.<br />
Aktuell bedeutsamen Anwendungsbezügen, aber auch den persönlichen fachlichen Stärken und Interessen<br />
<strong>der</strong> Schülerinnen und <strong>der</strong> Unterrichtenden, muss im Schulfach <strong>Informatik</strong> eine Entfaltungsmöglichkeit<br />
gegeben werden. Dies gilt vor allem, sobald projektorientiert und fächerübergreifend<br />
gearbeitet wird. Ein nicht unerheblicher Teil <strong>der</strong> Unterrichtszeit ist damit dem Anwendungszusammenhang<br />
auf informatischer Basis zu widmen und darf daher nicht bereits curricular verplant sein (als<br />
pragmatische Grösse wird von ca. 1 3<br />
<strong>der</strong> Unterrichtszeit ausgegangen).<br />
Die Arbeit in vernetzten Strukturen setzt soziale Fähigkeiten voraus, <strong>der</strong>en [Weiter-]Entwicklung in<br />
schulischen Aneignungsprozessen explizit Unterrichtszeit zugestanden werden muss. 24 Für diese Aneignungsprozesse<br />
kommt dem Schulfach <strong>Informatik</strong> eine zentrale Funktion zu. Grundlegendes infor-<br />
22 Legende:<br />
Zusammenhang und Berücksichtigung These und wissenschaftliche Frage<br />
× konstitutiv<br />
(×) möglich, aber nicht sicher, da zur Zeit zu unscharf – zur Diskussion vgl. [Humbert 2002]<br />
(−) Einfluss gering<br />
23 z. B. weil es nicht mehr zeitgemäß ist<br />
24 [BMBF 2000, S. 8] führen aus: „[. . . ] wird [von den befragten Unternehmen] die Vermittlung von sozialen und kommunikativen<br />
Fähigkeiten wie Team- und Führungsfähigkeiten angemahnt.“<br />
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