Bericht - HafenCity Universität Hamburg
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Abb. 3: Altersstruktur handwerklicher Betriebsinhaber 1995 in Ost und West (Quelle: Ax 2000a, 4)<br />
Weiterhin wird durch eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsrate und die<br />
bald darauf folgende Abwanderung aus den Unternehmen der Fortbestand<br />
handwerklicher Betriebe gefährdet. Rund die Hälfte der Mitarbeiter verlässt innerhalb<br />
von zehn Jahren nach der Gesellenprüfung ihren Betrieb. Gründe für<br />
die Abwanderung liegen oft in den fehlenden Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Für junge Schulabsolventen sind meist genau diese fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten,<br />
aber auch ein geringes Gehalt und ein nicht ausreichender<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz vorherrschend in ihrer Vorstellung über den<br />
Beruf des Handwerkers. Daher sind sie, vor allem Abiturienten und Realschüler,<br />
eher dazu geneigt die Ausbildung als Handwerker erst als zweite Wahl in Betracht<br />
zu ziehen. Zudem nimmt die Bereitschaft der Betriebe, junge Menschen<br />
auszubilden, immer mehr ab. Die Schulausbildung erlangt generell ein höheres<br />
Niveau, wovon das Handwerk jedoch kaum profitiert. Die sich verringernde Anzahl<br />
an Hauptschülern steht einer steigenden Anzahl an Abiturienten und Realschülern<br />
gegenüber. Für viele Betriebe entsprechen jedoch die Fähigkeiten der<br />
Hauptschüler und auch von Schulabgängern aus der Sekundarstufe I, die eher<br />
bereit sind eine handwerkliche Tätigkeit zu erlernen, nicht mehr den Anforderungen,<br />
die im Betrieb benötigt werden (vgl. Ax 2000b, 22).<br />
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