Bericht - HafenCity Universität Hamburg
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Trotz aller Vorteile gibt es viele Probleme, mit denen die Handwerksbetriebe zu<br />
kämpfen haben. An erster Stelle stehen sicherlich die steigenden Mieten, die<br />
durch die Aufwertungsprozesse in den Quartieren hervorgerufen werden.<br />
Zusätzlich wird auch die Flächenknappheit in den untersuchten Gebieten als<br />
großes Problem angeführt, was einerseits die Flächenerweiterung der Betriebe<br />
stark beeinträchtigt. Hier bot der Besuch der Münchner Gewerbehof- und<br />
Technologiezentrumsgesellschaft mbH einen hilfreichen Einblick im Umgang mit<br />
der Neuansiedlung und Sicherung von Handwerksbetrieben im Stadtgebiet. Alle<br />
befragten <strong>Hamburg</strong>er Betriebe zeigten positive Reaktionen auf das Münchner<br />
Gewerbehofmodell, jedoch kam der Umzug in einen solchen mehrstöckigen<br />
Gewerbehof für keines der Unternehmen in Frage.<br />
Überraschend war die Bedeutung der Parkplatzsituation. Sie stellt im innerstädtischen<br />
Stadtgebiet <strong>Hamburg</strong>s insbesondere ein Problem für die Handwerker<br />
dar, die Aufträge bei ihren Kunden vor Ort wahrnehmen. Seitens der Handwerkskammer<br />
für München und Oberbayern wurde diesbezüglich der Handwerkerparkausweis<br />
erwähnt, der Handwerkern in München auch das arbeitsplatznahe<br />
Parken im eingeschränkten Halteverbot ermöglicht.<br />
Trotz der innenstadtnahen Lage beklagen sich einige Betriebe über einen Mangel<br />
an Nachwuchskräften. Für tradierte Handwerksbetriebe, wie beispielsweise<br />
der Schusterei oder Autosattlerei wird es immer schwerer Auszubildende zu finden.<br />
Diese Betriebe haben mit einem schlechten Image zu kämpfen. Selbst<br />
wenn Nachwuchs vorhanden ist, gibt es in <strong>Hamburg</strong> oftmals nicht die geeigneten<br />
Ausbildungsstätten für jene Branchen und die Auszubildenden müssen auf<br />
entferntere Angebote zurückgreifen.<br />
Ein weiterer interessanter Aspekt, der zuvor nicht bedacht wurde, ist die Konkurrenz<br />
der kleinen Handwerksbetriebe, wie etwa den Kunsthandwerkern, zur<br />
Gastronomie. Einige Betriebe befürchten die Verdrängung durch die meist zahlungskräftigere<br />
Gastronomie, die einen ähnlichen Flächenanspruch wie die<br />
Handwerksbetriebe hat.<br />
Die detaillierte Stadtteilanalyse bestätigt, dass beide Stadtteile einen Aufwertungsprozess<br />
durchlaufen und sich in der Entwicklung in großen Teilen sehr äh-<br />
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